23 März 2013

Verleumdung gegen Joaquín

Joaquín Pérez Becerra ist Verantwortlicher der alternativen Nachrichtenagentur ANNCOL. Für die Unión Patriótica war er politisch aktiv und Stadtrat in der Gemeinde Corinto, seine Frau wurde wie viele andere auch ermordet.  Später ging er ins Exil. Er wurde am 21. April 2011 wurde er auf dem Weg von Schweden nach Venezuela in Caracas auf dem Flughafen verhaftet und wenige Tage später nach Bogotá in Kolumbien ausgeliefert. Sein Name tauchte in einer Liste von Interpol auf. Im September 2012 verurteilte man ihn zu acht Jahren Gefängnis wegen Mitgliedschaft in der FARC-EP. Trotz nationaler und internationaler Proteste bleibt er weiterhin in Kolumbien inhaftiert, obwohl er seit 1995 in Schweden lebte und seit dem Jahr 2000 schwedischer Staatsbürger ist. Seit dem sitzt er in La Picota, einem Gefängnis in Bogotá

Miguel Ángel Antolinez, der ebenfalls aus Stockholm in Schweden kommt, war der Kronzeuge im Prozess, die letztendlich zur Verurteilung führte. Nicht ganz klar ist die Rolle von Antolinez, der kurz vor dem Prozess Kontakt mit Geheimdiensten hatte. So macht der Verteidiger von Joaquín Rodolfo Ríos Lozano auf seine Unwahrheiten im Prozess vor dem Siebten Strafgericht aufmerksam. Nicht eine seiner Aussagen konnte verifiziert werden. Der Kronzeuge behauptete, dass er Joaquín im Sitz der Kommunistischen Jugend (JUCO) in Bogotá kennengelernt habe und dort soll er ihm in den 80er Jahren den Eintritt in die FARC angeboten haben, sagte der Verteidiger. Auf der anderen Seite sagte der Kronzeuge aus, dass er Joaquín in einem Ort in Caquetá kennenlernte und dass er stetig Kontakt zu Kommandierenden der Guerilla hatte.

Diese widersprüchlichen Aussagen sollen nun von seinem Verteidiger aufgerollt und bezüglich einer strafrechtlichen Verleumdung untersucht werden. Joaquín sagt von sich aus, dass er nie Mitglied bei JUCO gewesen sei, schon gar nicht in Bogotá, da er aus Cali komme. In Cali war er für die Kommunistische Partei (PCC) aktiv und später für die Unión Patriótica (UP) in Corinto, im letzten Ort zwei Amtszeiten. Außerdem fügt er hinzu, dass er nie in Caquetá gewesen ist. Nun gibt es einen Aufruf an die genannten Organisationen und besonders an Personen gleichen Alters, die zum einen Informationen über den mit Falschaussagen auftretenden Antolinez aufwarten können, oder die bestätigen können, dass Joaquín nie Mitglied bei JUCO in Bogotá gewesen ist bzw. die ihn generell wegen seiner politischen Laufbahn in den anderen Organisationen entlasten können.

Solidarität und Freiheit für Joaquín!