Die Verhandlungsführer von der FARC-EP und der kolumbianischen
Regierung haben sich am heutigen Freitag nach fünfmonatigen Verhandlungen über
den vierten Punkt der Agenda im Rahmen der Friedensgespräche, Drogenhandel und
illegale Pflanzungen, geeinigt. Dazu soll im Laufe des Tages mehr
veröffentlicht werden. Dies wird ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem
dauerhaften Friedens ein. Nun folgen noch Punkte wie die Gesetzgebung und
Anerkennung der Opfer des bewaffneten Konflikts, dem ein großes
Diskussionspotenzial nachgesagt wird. Die FARC-EP beruft sich auf die
Installierung einer Wahrheitskommission, die sich aus nationalen und
internationalen Experten zusammensetzt.
Bereits zuvor wurden auf der Agenda wichtige Punkte wie
die einer Agrarreform und integralen Agrarentwicklung und die Punkten einer
politischen Partizipation und Teilhabe am politischen Leben mit
Gewährleistungen für die Sicherheit diskutiert und abgeschlossen. Der dritte
Punkt zur Beendigung des langjährigen Konflikts und der Wiedereingliederung der
FARC-EP in das zivile Leben gilt als weniger kritisch. Die Agenda über die
Drogen und illegalen Kulturen gilt als richtungsweisend für eine zukünftige
Einigung. In ihm sahen auch viele Kritiker die widersprüchlichsten und
entferntesten Meinungen beider Parteien.
Ebenfalls am heutigen Freitag veröffentlichten die beiden
Guerillabewegungen FARC-EP und ELN eine Erklärung über eine temporär andauernde
Waffenruhe während der Wahlperiode zu den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien
vom 20. Mai bis zum 28. Mai. Die Wahlen finden am Sonntag, den 25. Mai statt.
Wiederholt wurde die Regierung aufgerufen, dem Beispiel eines Waffenstillstandes
zu folgen und die menschlichen Leiden im Konflikt zu reduzieren. Bisher lehnte
die Regierung einen bilateralen Waffenstillstand stets ab. Iván Márquez,
Verhandlungsführer der Friedensdelegation der FARC-EP, bezeichnete eine
politische Lösung als die einzige Lösung zur Beendigung des Konflikts. Den
letzten unilateralen Waffenstillstand der FARC-EP gab es vom 15. Dezember bis
zum 15. Januar dieses Jahr.