Die FARC-EP hat angekündigt, dass keine Minderjährigen
und Personen unter 17 Jahren in die Guerila aufgenommen werden. Außerdem
forderte sie von der Regierung Kolumbiens, ebenfalls auf die Rekrutierung von
Minderjährigen zu verzichten.
Der Verhandlungsführer der Friedensdelegation der
FARC-EP, Iván Márquez, gab bekannt, dass Personen mit einem Alter von unter 17
Jahren nicht mehr in die aufständische Bewegung aufgenommen werden. Diese
Bekanntmachung reiht sich ein in eine Folge von Vereinbarungen, die im 32.
Zyklus der Friedensgespräche getroffen wurden. Bisher nahm die FARC-EP aufgrund
ihrer Statuten Personen in einem Alter von 15 bis 30 Jahren auf. Auf der
Siebten Konferenz der Guerilla im Jahr 1982 wurde dies ratifiziert und in den
Fronten Rekrutierungskommissionen gebildet, die äußerst geschult Personen von
15 bis 30 Jahren mit körperlicher und geistiger Stärke rekrutierten.
„Heute, als Volksarmee, gehen wir neue Schritte und
treffen wirksame Maßnahmen, damit immer weniger Generationen und Jugendliche in
eine militärische Konfrontation involviert sind, die uns auferlegt wurde und
ohne Zweifel Risiken für das Leben und gegen die essentiellen Rechte mit sich
bringen, die wir alle erleiden. Daher hält es die FARC-EP außerdem für eine
Notwendigkeit, solche offenkundigen Maßnahmen zur Deeskalation des Konflikts um
Fortschritte in Richtung Frieden zu beschleunigen, zu schaffen und geben dem Land
und der Welt die Entscheidung bekannt, unter Berücksichtigung des
Fakultativprotokoll von 2000, heute angehangen an das Übereinkommen über die
Rechte des Kindes, keine Minderjährigen unter 17 Jahren in den Reihen der
Guerilla aufzunehmen, während sie der Sehnsucht Ausdruck verleihen, bald ein
Friedensabkommen mit sozialer Gerechtigkeit zu erreichen.“
Zugleich wird aber der Staat kritisiert, der eine Politik
der Zwangsrekrutierung unterhält und junge Menschen als Kanonenfutter
missbraucht. So sind auf gewaltsame Weise zwischen Januar 2008 und Dezember
2012 466.377 Jugendliche in den Militärdienst gepresst worden. Deshalb, so Iván
Márquez, muss der Staat und auch Paramilitärs diese Praxis zur Rekrutierung
ebenfalls aufgeben und das Recht auf Kriegsdienstverweigerung vollständig anerkennen.
Außerdem verweisen sie auf Beispiel der Rekrutierung von Minderjährigen, die
von Armee und Polizei ausgebildet wurden und anschließend zur Infiltration und
Informationsbeschaffung in Guerilla-Einheiten eingeschleust wurden. Bereits im
Mai 2014 übergaben die FARC-EP dem Internationalen Roten Kreuz drei auf diese
Art und Weise beeinflusste Kinder.