So ähnlich beschreibt ein Kommuniqué der FARC-EP vom 22. Juli die Situation in Kolumbien und aktuell in der Region Cauca. Nach geraumer Zeit Funkstille hat das Sekretariat des Zentralen Generalstabs der FARC-EP ein Kommuniqué in den Medien gestreut, welches einen Überblick über die Ereignisse der letzten Monate gibt. Von der geplanten Justizreform, der Auslieferung des kolumbianischen Generals Santoyo wegen Drogenhandels an die Vereinigten Staaten, die Veröffentlichung eines Videos von Romeo Langlois mit Bezug auf den bewaffneten Konflikt, die Streits zwischen Uribe und Santos und die aktuelle Situation in Cauca, der Aufstand der Indígenas und Bauern, sowie der Abschuss eines Flugzeuges vom Typ „Supertucano“, während Santos seine Sicherheitspolitik in Toribío feiert, sind nur einige der aufgegriffenen politische Tatsachen, die in den Medien verzerrt oder falsch dargestellt werden.
Für eine politische Lösung sind
tiefgreifende institutionelle Reformen nötig, die Verteilung von
Land und Reichtum müsse Priorität haben, die Wirtschaft müsse
verändert und die Rolle des Militärs hinterfragt werden, zudem
sollen soziale Aspekte für die Kolumbianer im Vordergrund stehen.
Mit der jetzigen Regierung sei dies aber nicht möglich. Nur ein
Wechsel, eine breite und pluralistische Regierung, könne die Hoffnung
auf Dialog und Frieden bringen. Vorgeschlagen wird zudem, eine neue
verfassungsgebende Versammlung durchzuführen, denn sie hätte die
Mittel das Land wieder neu zu gestalten.
Mit dem Kommuniqué verabschieden sich
die FARC-EP zwar nicht vom Frieden, aber die korrupte politische
Klasse, die kolumbianische Oligarchie, habe letztendlich kein Interesse daran.
Während in den früheren Kommuniqués die Hoffnung auf Dialog und
Frieden klar erkennbar war, wird nun deutlich, wie sehr die
Aufständischen von der Regierungspolitik und ihren Lügen enttäuscht
sind. Nur mit tiefgreifenden Veränderungen in den Verhältnissen des
Landes sei es möglich, den Frieden zu erreichen, so das Sekretariat
des Zentralen Generalstabs. Und deshalb sei es notwendig, sich an den
Aufständen und Protesten zu beteiligen und diese zu vereinen.