Inmitten der Friedensgespräche üben sich
Regierungsvertreter, Militärs und die Medien in einem Wettbewerb der
Diffamierung der FARC-EP. Da werden wieder einmal Computer bei Kämpfen
beschlagnahmt, auf der angeblich brisantes Material, wie Attentatspläne und
Drogenkriminalität zu finden ist. Dass Medienträger durch Militär und
Geheimdienst verfälscht und manipuliert worden sind, haben unlängst im Zuge der
Ermittlungen gegen die Ex-Senatorin Piedad Córdoba internationale
Menschenrechtsorganisationen und Ermittlungsbehörden festgestellt. Da werden
scheinbare Anschlagspläne aufgedeckt, die vom blutrünstigen rechtskonservativen
Ex-Präsidenten Uribe höchstpersönlich in sämtlichen Talkshows präsentiert
werden. Und ausgerechnet jener Ex-Präsident, dem Verbindungen zu Drogenhändlern
und Paramilitärs nachgewiesen wurden, sowie die regierungstreuen Hetzmedien
Caracol und RCN, übertrumpfen sich gegenseitig in Mitteilungen über fingierte
Verbindungen der FARC-EP zu Drogenbanden.
Die breite Palette der Medienlandschaft und Gegner der
aufständischen Bewegung versucht alles Mögliche, um dem Friedensprozess und dem
Bild der Guerilla in der Öffentlichkeit zu schaden. Diese Kampagne gab es in
den Monaten vor dem Abbruch der Friedensgespräche von Caguán im Jahr 2002
ebenfalls. In den Zonen mit politisch-militärischer Präsenz der FARC-EP wissen
die Leute genau, was die Guerilla geleistet hat und auch immer noch erarbeitet.
Das während der dreijährigen entmilitarisierten Zone Landstraßen und Brücken,
wie zwischen La Sombra und La Macarena,
La Macarena und Vistahermosa, La Julia und La Uribe, Llanos del Yarí und
Cartagena del Chairá sowie Las Delicias
und Guayabero entstanden sind, in der Stadt San Vicente del Caguán ein Großteil
der Infrastruktur, Straßen, Wohngebiete gebaut wurden, man wichtige Artikel des
täglichen Bedarfs und Lebensmittel subventionierte und die Bewohner ohne Angst
zu haben durch die Straßen laufen konnten, wurde hingegen nie erwähnt.
Auch heute noch versucht die FARC-EP im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die Interessen der Menschen zu vertreten. Auf dem Land gibt es Gesundheitsbrigaden, die in den abgelegenen Regionen die Leute medizinisch versorgen sowie Impfungen und Operationen vornehmen. Es werden Bücher und kulturelle Güter an die Leute verteilt, an Bauern günstige Kredite vergeben, politische und kulturelle Veranstaltungen angeboten, mittels der Präsenz der Guerilla Korruption der lokalen Parteibonzen verhindert und die Gelder in der Allgemeinheit dienende Projekte investiert. Es werden in den Gegenden, wo der Staat nicht präsent ist Schutz- und Justizfunktionen wahrgenommen, um besonders die Bauern vor paramilitärischem Terror zu schützen. Diese und weitere Aktionen der Guerilla werden natürlich nicht gezeigt, zerstören sie doch das langgehegte Bild der Drogenterroristen. Und selbst innerhalb der aufgeklärten Schichten bekommt man ungläubige Blicke über die Arbeit der FARC-EP, so tief sitzen schon die Propagandabilder der Gegner.