02 März 2015

Über das Sucumbíos-Massaker

Am 1. März 2008 führte die kolumbianischen Armee und Polizei einen militärischen Angriff in Ecuador durch, um den FARC-Kommandierenden Raúl Reyes zu ermorden. 25 Personen wurden getötet, als sie schliefen, einschließlich eines ekuadorianischen Zivilisten und vier mexikanischen Studenten.

Das Lager wurde zweimal bombardiert zweimal, von Kampfhubschraubern nahmen sie das Lager vor der Landung unter Beschuss und als sie auf dem Boden fertig waren.

Für diese militärische Operation konnte die kolumbianische Regierung auf die Unterstützung aus Washington zählen. Kolumbien verwendete Hightech-Waffen aus den USA. Darüber machten sie gemeinsame Sachen mit den Mördern, denn ein US-amerikanisches Militärflugzeug flog am 29.Februar zu einem Nachtflug von der Manta-Basis in Ekuador aus und kehrte am Morgen des 1. März mit einer „unbekannten“ Route zurück.

Der kolumbianische Militärschlag gegen Ekuador stellte eine Verletzung des internationalen Rechts und des humanitären Völkerrechts dar und entfesselte einen groß angelegten regionalen Konflikt. Ekuador, Venezuela und Nicaragua brachen die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien ab. Der ekuadorianische Präsident Rafael Correa und der venezolanische Präsident Hugo Chávez verlegten Truppen an ihre Grenzen zu Kolumbien, bereit, ihre Souveränität vor weiteren Angriffen zu verteidigen. Der Angriff wurde von den Regierungen der meisten amerikanischen Länder, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, verurteilt.

Die kolumbianische und die US-Regierung lösten eine Medienkampagne zum Massaker aus, kriminalisierten die Opfer sowie rechtfertigten den Angriff mit der Verknüpfung der progressiven Regierungen der Region mit dem „internationalen Terrorismus“.

Raúl Reyes war der Verantwortliche für die internationalen Beziehungen der FARC und beauftragt, einen eventuellen Austausch von Kriegsgefangenen durchzuführen. Dabei sollte es nicht nur Polizisten, Soldaten und Zivilisten treffen, die sich in den Händen der Aufständischen im kolumbianischen Dschungel befanden, sondern auch alle Guerilla Häftlinge in den kolumbianischen Gefängnissen und in den USA (Simón Trinidad, Sonia und Iván Vargas) und es wäre sicher der erste Schritt zu einer politischen Lösung im bewaffneten Konflikt Kolumbiens gewesen.

Einige Tage vor dem militärischen Angriff, hatte die FARC einseitig vier ehemalige kolumbianische Kongressabgeordnete als eine Geste des politischen Willens freigelassen. Entscheidend dafür war die Unterstützung des Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, der ein starkes Engagement für den Austausch von Gefangenen und das Ende des Krieges in Kolumbien zeigte. Als Reaktion darauf tötete die kolumbianische Regierung den Verhandlungsführer der Guerilla mit dem Versuch, den Konflikt gewaltsam zu beenden.

Die Hauptverantwortung für dieses Massaker liegt in erster Linie bei Álvaro Uribe, Präsident Kolumbiens; Juan Manuel Santos, Verteidigungsminister; Freddy Padilla, Kommandant der Streitkräfte; Oscar Naranjo, Direktor der Nationalpolizei; Mario Montoya, Kommandeur der Armee; David René Moreno, Chef des Stabes; Guillermo Barrera, Kommandeur der Marine. In Ekuador gibt es laufende Prozesse gegen mehrere von ihnen. Jedoch wurde Santos ausgeschlossen, da er der derzeitige Präsident Kolumbiens ist. Uribe ist auch nicht unter den Angeklagten, trotz der Tatsache, dass er kein Präsident mehr ist.

Mit dem Massaker in Sucumbíos erstellten Kolumbien und den USA einen Präzedenzfall für die Umsetzung des Modells des Präventivkrieges in unserer Region. Es liegt an uns, ihn zu stoppen.

Wir gedenken an unseren Comandante Raúl Reyes, die ecuadorianische Bürgerin Franklin Aisalla, die Mexikaner Fernando Franco, Juan Gonzalez, Soren Avilés und Veronica Velasquez, sowie den 19 Guerillakämpfern, die in Ekuador begraben wurden.

SUCUMBÍOS: NIE WIEDER!