Am 1. März 2008 führte die kolumbianischen Armee und
Polizei einen militärischen Angriff in Ecuador durch, um den FARC-Kommandierenden
Raúl Reyes zu ermorden. 25 Personen wurden getötet, als sie schliefen,
einschließlich eines ekuadorianischen Zivilisten und vier mexikanischen
Studenten.
Das Lager wurde zweimal bombardiert zweimal, von
Kampfhubschraubern nahmen sie das Lager vor der Landung unter Beschuss und als
sie auf dem Boden fertig waren.
Für diese militärische Operation konnte die
kolumbianische Regierung auf die Unterstützung aus Washington zählen. Kolumbien
verwendete Hightech-Waffen aus den USA. Darüber machten sie gemeinsame Sachen
mit den Mördern, denn ein US-amerikanisches Militärflugzeug flog am 29.Februar
zu einem Nachtflug von der Manta-Basis in Ekuador aus und kehrte am Morgen des
1. März mit einer „unbekannten“ Route zurück.
Der kolumbianische Militärschlag gegen Ekuador stellte
eine Verletzung des internationalen Rechts und des humanitären Völkerrechts dar
und entfesselte einen groß angelegten regionalen Konflikt. Ekuador, Venezuela
und Nicaragua brachen die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien ab. Der
ekuadorianische Präsident Rafael Correa und der venezolanische Präsident Hugo
Chávez verlegten Truppen an ihre Grenzen zu Kolumbien, bereit, ihre
Souveränität vor weiteren Angriffen zu verteidigen. Der Angriff wurde von den
Regierungen der meisten amerikanischen Länder, mit Ausnahme der Vereinigten
Staaten, verurteilt.
Die kolumbianische und die US-Regierung lösten eine
Medienkampagne zum Massaker aus, kriminalisierten die Opfer sowie
rechtfertigten den Angriff mit der Verknüpfung der progressiven Regierungen der
Region mit dem „internationalen Terrorismus“.
Raúl Reyes war der Verantwortliche für die internationalen
Beziehungen der FARC und beauftragt, einen eventuellen Austausch von
Kriegsgefangenen durchzuführen. Dabei sollte es nicht nur Polizisten, Soldaten
und Zivilisten treffen, die sich in den Händen der Aufständischen im
kolumbianischen Dschungel befanden, sondern auch alle Guerilla Häftlinge in den
kolumbianischen Gefängnissen und in den USA (Simón Trinidad, Sonia und Iván
Vargas) und es wäre sicher der erste Schritt zu einer politischen Lösung im
bewaffneten Konflikt Kolumbiens gewesen.
Einige Tage vor dem militärischen Angriff, hatte die FARC
einseitig vier ehemalige kolumbianische Kongressabgeordnete als eine Geste des
politischen Willens freigelassen. Entscheidend dafür war die Unterstützung des
Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, der ein starkes Engagement für den
Austausch von Gefangenen und das Ende des Krieges in Kolumbien zeigte. Als
Reaktion darauf tötete die kolumbianische Regierung den Verhandlungsführer der
Guerilla mit dem Versuch, den Konflikt gewaltsam zu beenden.
Die Hauptverantwortung für dieses Massaker liegt in
erster Linie bei Álvaro Uribe, Präsident Kolumbiens; Juan Manuel Santos,
Verteidigungsminister; Freddy Padilla, Kommandant der Streitkräfte; Oscar
Naranjo, Direktor der Nationalpolizei; Mario Montoya, Kommandeur der Armee;
David René Moreno, Chef des Stabes; Guillermo Barrera, Kommandeur der Marine.
In Ekuador gibt es laufende Prozesse gegen mehrere von ihnen. Jedoch wurde
Santos ausgeschlossen, da er der derzeitige Präsident Kolumbiens ist. Uribe ist
auch nicht unter den Angeklagten, trotz der Tatsache, dass er kein Präsident
mehr ist.
Mit dem Massaker in Sucumbíos erstellten Kolumbien und
den USA einen Präzedenzfall für die Umsetzung des Modells des Präventivkrieges
in unserer Region. Es liegt an uns, ihn zu stoppen.
Wir gedenken an unseren Comandante Raúl Reyes, die
ecuadorianische Bürgerin Franklin Aisalla, die Mexikaner Fernando Franco, Juan
Gonzalez, Soren Avilés und Veronica Velasquez, sowie den 19 Guerillakämpfern,
die in Ekuador begraben wurden.
SUCUMBÍOS: NIE WIEDER!