Die vorübergehende Einstellung der Bombardierung der
Lager der FARC-EP ist trotz der Bedenken der Guerilla ein besonderer Einschnitt
in der Geschichte des bewaffneten Konflikts in Kolumbien. Auch wenn auf
minimaler Ebene die Konfrontationen zwischen Militär und Guerilla anhalten, so
ist die Geste der kolumbianischen Regierung ein wichtiger Schritt zu einer
friedlichen Lösung des Konflikts.
Auch wenn die FARC-EP zu Recht ihre Bedenken gegenüber der Geste der Regierung zur Einstellung der Bombardierungen mitteilte, so ist diese Ankündigung immens wichtig für das Bestehen bzw. Konsolidieren und Vorbereiten ihrer Kämpfer und Kämpferinnen auf eine Phase des Friedens und der politischen Partizipation. Nichts fürchtete die Guerilla so sehr, wie das nächtliche Bombardieren ihrer Lager. Diese kaum vorhersehbare Aggression in der Nacht traf die Guerilla in den letzten 20 Jahren mehrmals tief in das Herz. Es ist eine wechselseitige Geschichte, der wir uns etwas näher befassen wollen.
Anbei ein Überblick über Operationen aus der Luft, bei denen Kommandierende der FARC-EP in den letzten Jahren getötet wurden. Die Informationen stammen von verdadabierta.com
1. März 2008
In einer Operation mit dem Namen Fénix starben an diesem Tag auf ekuadorianischem Territorium Raúl Reyes, Internationaler Koordinator der FARC-EP, und 21 weitere Besucher und Guerillos/as im Lager.
1. Juli 2008
In der Operation Gibratal, durchgeführt von Armee und Polizei, stirbt bei Bombardierungen auf Lager der 6. Front und 30. Front in Corinto/Cauca ein führendes Mitglied der 6. Front.
16. Dezember 2009
Polizei und Luftwaffe bombardieren ein Lager der 9. Front in Antioquia, Kommandant dieser Front.
30. März 2010
Zwischen den Provinzen Tolima und Quindío sterben neben dem Kommandierenden der 50. Front auch sechs weitere Guerilleros/as.
20. September 2010
Bei einem Luftangriff in Putumayo werden 23 Guerilleros/as der 48. Front getötet, darunter ein führendes Mitglied dieser Front.
23.September 2010
Der militärische Chef und Oberkommandierende des östlichen Militärblocks der FARC-EP, Mono Jojoy, sowie sieben weitere Kämpfer und Kämpferinnen sterben bei einer Bombardierung mit dem Namen Sodoma im Dschungel von La Macarena/Meta.
4. November 2011
In der Operation Odiseo wird der Oberkommandierende der FARC-EP sowie einige Begleiter getötet. Es ist der Abschluss einer Reihe von Operationen zum Töten von Alfonso Cano in Cauca, Huila, Tolima und Valle del Cauca.
28. März 2012
Die Luftwaffe bombardiert ein Ausbildungslager des östlichen Militärblocks in Vista Hermosa/Meta, wo unter anderem sechs Kommandierende verschiedener Fronten, zum Beispiel der 27. Front, dieses Militärblocks sterben.
31. Januar 2013
Der Kommandierende der 5. Front der FARC-EP stirbt mit fünf weiteren Guerilleros/as in Nudo de Paramillo/Antioquia bei einem Bombenangriff.
26. August 2013
Die Luftwaffe bombardiert ein Lager der 57. Front der FARC-EP in Chocó wodurch der Kommandierende dieser Front stirbt.
19. Januar 2014
Aufgrund eines Luftangriffs gegen ein Lager in Arauca sterben 14 Kämpfer und Kämpferinnen der mobilen Kolonne Alfonso Castellanos der FARC-EP.
Auch wenn die FARC-EP zu Recht ihre Bedenken gegenüber der Geste der Regierung zur Einstellung der Bombardierungen mitteilte, so ist diese Ankündigung immens wichtig für das Bestehen bzw. Konsolidieren und Vorbereiten ihrer Kämpfer und Kämpferinnen auf eine Phase des Friedens und der politischen Partizipation. Nichts fürchtete die Guerilla so sehr, wie das nächtliche Bombardieren ihrer Lager. Diese kaum vorhersehbare Aggression in der Nacht traf die Guerilla in den letzten 20 Jahren mehrmals tief in das Herz. Es ist eine wechselseitige Geschichte, der wir uns etwas näher befassen wollen.
Auch wenn die Guerilla in den 1990er Jahren bis zum Jahr
2002 auf dem Höhepunkt ihrer militärischen macht war, vor nichts hatten die
Guerilleros/as mehr Respekt, als vor den Bombardierungen ihrer Lager. Mit der
Modernisierung der kolumbianischen Streitkräfte unter der Regierung Pastrana,
die sich zeitgleich in Friedensverhandlungen mit der FARC-EP befand, aber auf
der anderen Seite den Militärplan „Plan Colombia“ verabschiedete, zeigte sich
nicht nur die Doppelzüngigkeit der Regierung, sondern auch ihr Fokus auf eine
zunehmende Militarisierung. Derr für zwei Amtsperioden folgende rechte
Hardliner Uribe konnte bei seiner Bekämpfung der Guerilla auf eine durch die
USA hochgerüstete Armee zurückgreifen.
Unter der Politik mit dem Namen „Demokratische
Sicherheit“ vollführte Uribe zahlreiche Militärpläne in den Regionen, wo die
Guerilla präsent war. Dazu zählten Bombardierungen und Operationen von
Luftwaffe, Armee und Polizei gegen die Lager der FARC-EP im Dschungel und in
den Bergen. Der Schaden der dabei entstand, musste unter anderem vom
FARC-EP-Kommandierenden Andrés Paris eingestanden werden, der 2012 gegenüber einem
Nachrichtenportal sagte, dass die Bombardierungen absolut gewaltvoll sind und
sie eine Menge Schaden angerichtet haben.“
Zum Einsatz in der kolumbianischen Luftwaffe kommen vor
allem Flugzeuge vom Typ „Super Tucano“, die mit sogenannten intelligenten
Bomben beladen werden. Die schnellen und überraschenden Angriffe haben die
Konfrontation zwischen Guerilla und Armee radikal verändert. , bewaffnete
Konfrontation zwischen der Regierung und der Rebellengruppe radikal verändert.
Kommandierende der FARC-EP wie Martin Caballero, Alfonso Cano, Mono Jojoy und
Raúl Reyes wurden so getötet.
Wo in der Vergangenheit schlachten zwischen Hunderten und
Tausenden Kämpfern und Kämpferinnen ausgetragen werden, benötigt die Armee
heute nur einen Chip zum Beispiel bei infiltrierten Guerilleros/as zur
Lokalisierung der Lager, ein Flugzeug und eine oder mehrere Bomben zur
Zerstörung oder Schädigung einer Einheit der Guerilla. Auch die Guerilla
änderte ihre Strategie. Jede militärische Aktion muss in schneller Zeit
ausgeführt werden, so dass keine Unterstützung aus der Luft für den Feind
erfolgen kann. Operiert wird nur noch in kleinen und mobilen
Guerilla-Einheiten.
Doch nicht nur die Guerilla ist von den Bombardierungen
betroffen, auch die Zivilbevölkerung trägt Opfer bei militärischen Aktionen der
staatlichen Sicherheitskräfte. Nicht nur, dass die Militarisierung der letzten
Jahrzehnte einschneidende Veränderungen, Repression und
Menschenrechtsverletzungen zur Folge hatte, auch wurden direkt Ortschaften und
Häuser von Bauern angegriffen. Ein solches Beispiel ist das Abwerfen einer
Bombe im Dorf Santo Domingo, der Gemeinde Tame, Arauca, am 13. Dezember 1998.
Auch in vielen anderen Regionen kommt es zu Übergriffen und Bombardierungen.
Genannt seien hier unter anderem die ländlichen Regionen in Caquetá und Meta,
wo die Guerilla bis heute sehr stark ist.
Eine der ersten strategischen Bombardierungen fand auf
das Hauptquartier der FARC-EP, das Casa Verde, statt. Am selben Tag wie der
konstituierenden Versammlung zeigte das kolumbianische Militär, was sie von
Frieden und Versöhnung hielt. Am 10 Dezember 1990 bombardierte das Militär das
Hauptquartier, wo sie das Sekretariat der FARC-EP, das höchste Organ der
Guerilla, vermutete. Der Angriff hatte eher eine psychologische Wirkung. Bei
der Rückeroberung der entmilitarisierten Zone nach dem gescheiterten
Friedensverhandlungen von Caguán im Jahr 2002 wurden erstmals über mehrere Tage
verschiedene Lager der FARC-EP bombardiert. Doch die Guerilla hatte sich längst
in andere Gebiete zurückgezogen und die modernisierte Luftwaffe kam noch nicht
zu Geltung.
Mit der Aufrüstung und Modernisierung von Flugzeugen wie
Kfir, Mirage, Tucano, sowie modernen Nachrichten- und Satellitensystemen und
lasergesteuerten Bomben konnte die Luftwaffe nun präzise und schnelle Luftschläge
durchführen. So fand ein Großteil der Bombardierungen in der Nacht statt, zu
einem Zeitpunkt, in der die Guerilla am verwundbarsten war. Es ist also nicht
verwunderlich, wenn die Guerilla diese Angriffe zum einen als angsteinflößend
empfindet, zum anderen aber auch als hinterlistige und niederträchtige Art und
Weise.
Anbei ein Überblick über Operationen aus der Luft, bei denen Kommandierende der FARC-EP in den letzten Jahren getötet wurden. Die Informationen stammen von verdadabierta.com
1. März 2008
In einer Operation mit dem Namen Fénix starben an diesem Tag auf ekuadorianischem Territorium Raúl Reyes, Internationaler Koordinator der FARC-EP, und 21 weitere Besucher und Guerillos/as im Lager.
1. Juli 2008
In der Operation Gibratal, durchgeführt von Armee und Polizei, stirbt bei Bombardierungen auf Lager der 6. Front und 30. Front in Corinto/Cauca ein führendes Mitglied der 6. Front.
16. Dezember 2009
Polizei und Luftwaffe bombardieren ein Lager der 9. Front in Antioquia, Kommandant dieser Front.
30. März 2010
Zwischen den Provinzen Tolima und Quindío sterben neben dem Kommandierenden der 50. Front auch sechs weitere Guerilleros/as.
20. September 2010
Bei einem Luftangriff in Putumayo werden 23 Guerilleros/as der 48. Front getötet, darunter ein führendes Mitglied dieser Front.
23.September 2010
Der militärische Chef und Oberkommandierende des östlichen Militärblocks der FARC-EP, Mono Jojoy, sowie sieben weitere Kämpfer und Kämpferinnen sterben bei einer Bombardierung mit dem Namen Sodoma im Dschungel von La Macarena/Meta.
4. November 2011
In der Operation Odiseo wird der Oberkommandierende der FARC-EP sowie einige Begleiter getötet. Es ist der Abschluss einer Reihe von Operationen zum Töten von Alfonso Cano in Cauca, Huila, Tolima und Valle del Cauca.
28. März 2012
Die Luftwaffe bombardiert ein Ausbildungslager des östlichen Militärblocks in Vista Hermosa/Meta, wo unter anderem sechs Kommandierende verschiedener Fronten, zum Beispiel der 27. Front, dieses Militärblocks sterben.
31. Januar 2013
Der Kommandierende der 5. Front der FARC-EP stirbt mit fünf weiteren Guerilleros/as in Nudo de Paramillo/Antioquia bei einem Bombenangriff.
26. August 2013
Die Luftwaffe bombardiert ein Lager der 57. Front der FARC-EP in Chocó wodurch der Kommandierende dieser Front stirbt.
19. Januar 2014
Aufgrund eines Luftangriffs gegen ein Lager in Arauca sterben 14 Kämpfer und Kämpferinnen der mobilen Kolonne Alfonso Castellanos der FARC-EP.