Nicht nur die FARC-EP haben zuletzt erklärt, dass in
Kolumbien der militärische Druck von Seiten der Militärs und Paramilitärs
aufrechterhalten wird, auch soziale Basisorganisationen und NGO´s bestätigen
zumindest paramilitärische Präsenz in einigen Regionen Kolumbiens.
In einem Kommuniqué gaben die FARC-EP bekannt, dass es
erneut Bombardierungen und militärische Operationen, vor allem in Caquetá,
Huila und Meta gab. Betroffen waren unter anderem die Fronten 9, 26, 40, 51 und
53. Während die Guerilla ihre militärischen Aktivitäten einstellt, nutzen die
Militärs den einseitigen Waffenstillstand für militärische Operationen aus.
Während die Auseinandersetzungen zwischen Militär und
Guerilla auf einem Tiefpunkt sind, steigt die Präsenz von paramilitärischen
Gruppen. Dieses Phänomen ist nicht neu. Auch im Friedensprozess von Caguán
stiegen die paramilitärischen Aktivitäten zur Abnahme der des Militärs. Dies
steht im Kontext zueinander und muss weiter beobachtet werden.
Politische Gewalt, Bedrohungen und Einschüchterungen
gegen Personen der politischen und sozialen Bewegungen sowie Parteien nehmen
zu. Besonders betroffen sind Chocó, Meta, Norte de Santander und die südliche
Pazifikküste. Höhepunkt war die Vertreibung von 150 Familien im Bereich des
Flusses Truando im Chocó durch die paramilitärische Gruppe Autodefensas
Gaitanistas.
Auch die strafrechtliche Verfolgung vom
Oppositionspolitiker und Menschenrechtler Iván Cepeda Castro zeigt das wahre
Gesicht der kolumbianischen Politik. Er ermittelte in Fragen um Zusammenhänge
zwischen dem Senator Álvaro Uribe Vélez und paramilitärischen Gruppen. Immer
wieder kommt es in Kolumbien zu Festnahmen und Strafverfolgungen gegen
oppositionell Denkende.