Miguel Ángel Antolinez, der ebenfalls aus Stockholm in Schweden kommt,
war der Kronzeuge im Prozess, die letztendlich zur Verurteilung führte. Nicht
ganz klar ist die Rolle von Antolinez, der kurz vor dem Prozess Kontakt mit
Geheimdiensten hatte. So macht der Verteidiger von Joaquín Rodolfo Ríos Lozano
auf seine Unwahrheiten im Prozess vor dem Siebten Strafgericht aufmerksam.
Nicht eine seiner Aussagen konnte verifiziert werden. Der Kronzeuge behauptete,
dass er Joaquín im Sitz der Kommunistischen Jugend (JUCO) in Bogotá
kennengelernt habe und dort soll er ihm in den 80er Jahren den Eintritt in die
FARC angeboten haben, sagte der Verteidiger. Auf der anderen Seite sagte der
Kronzeuge aus, dass er Joaquín in einem Ort in Caquetá kennenlernte und dass er
stetig Kontakt zu Kommandierenden der Guerilla hatte.
Diese widersprüchlichen Aussagen sollen nun von seinem Verteidiger
aufgerollt und bezüglich einer strafrechtlichen Verleumdung untersucht werden.
Joaquín sagt von sich aus, dass er nie Mitglied bei JUCO gewesen sei, schon gar
nicht in Bogotá, da er aus Cali komme. In Cali war er für die Kommunistische
Partei (PCC) aktiv und später für die Unión Patriótica (UP) in Corinto, im letzten
Ort zwei Amtszeiten. Außerdem fügt er hinzu, dass er nie in Caquetá gewesen
ist. Nun gibt es einen Aufruf an die genannten Organisationen und besonders an
Personen gleichen Alters, die zum einen Informationen über den mit
Falschaussagen auftretenden Antolinez aufwarten können, oder die bestätigen
können, dass Joaquín nie Mitglied bei JUCO in Bogotá gewesen ist bzw. die ihn
generell wegen seiner politischen Laufbahn in den anderen Organisationen
entlasten können.