1. Teil der Geschichtsreihe zum 51. Jahrestag der Gründung der FARC-EP:
Die FARC haben ihre Wurzeln in den Ursprüngen eines früheren Konfliktes. Liberale Guerilleros, entstanden im Bürgerkrieg zwischen den beiden traditionellen Parteien in den vierziger Jahren, hielten ihre Waffen aufrecht im Kampf gegen die Repression und Terror von rechts.
Besonders die Provinzen Cundinamarca, Huila und Tolima waren geprägt vom entsetzlichen Krieg der Konservativen gegen Bauern und Linksliberale. Die zuvor als liberale Guerilla zum Zweck der Selbstverteidigung gegründet Bewegung geriet in den Jahren immer mehr unter kommunistischen Einfluss, so dass die kommunistische Bauernselbstverteidigung sich den Zorn der der beiden traditionellen Parteien zuzog. Später sollten die Bauern aus einer von beiden Erzfeinden gegründeten Zweiparteienfront bekämpft werden.
Zuvor jedoch, um den Krieg zwischen beiden Parteien zu beenden, putschte sich General Rojas Pinilla an die Macht und ordnete eine Amnestie für viele Guerillas an, die jedoch von den kommunistischen Bauern abgelehnt wurde. Sahen sie doch zu, wie trotz großer Versprechen ihre Landsleute terrorisiert und massakriert wurden. So kam es zu den ersten Militäroffensiven der Regierung gegen die Bauern, die sich in ihrem Selbstschutzcharakter nur noch gestärkt sahen.
Die die Guerilleros überlebten die Militäroffensiven der 1950er Jahre in Cauca. Sie kannten das Gelände und die Menschen, da halfen auch keine Blockaden und Bomben. In Tolima gruppierten sie sich schließlich um und errichteten neue Basen. Einer jener Anführer der Guerilleros war Pedro Antonio Marín, der später den Namen zu Ehren eines getöteten Gewerkschafters annahm: Manuel Marulanda Vélez. Die inneren Spannungen zwischen den liberalen und kommunistisch beeinflussten Guerilleros nahmen zu, auch eine Konferenz im Jahr 1955 konnte die Probleme nicht lösen.
Die internen Streitereien und Kämpfe gingen soweit, dass liberale Guerillas halfen die kommunistischen Bauern zu liquidieren. Somit passten sich die liberal Gesinnten immer mehr den Zielen der Armee und der korrupten Regierung an. Marulanda schlug vor, dass die Mehrheit zu ihren Familien und ins zivile Leben zurückziehen sollte. Ausgelaugt von den Schlachten in Tierradentro und in El Davis zogen sie in mehr oder weniger geordneter Weise in Märschen zum Río Duda, zum Río Guayabero in Meta und nach El Pato in Caqueta.
Die Diktatur endete im Jahr 1957 und es folgte eine Übergangsmilitärjunta, die das Land für ein Jahr regieren sollte. Die erste zivile Regierung von Alberto Lleras, nun in der bereits erwähnten Zweiparteienfront zwischen Liberalen und Konservativen, bot den Guerilleros eine zweite Amnestie an. Im Jahr 1958 gab es das erste Treffen zwischen Regierung und den Guerillas in Aipe, Huila. Die Verhandlungen, die alle Guerillas in die Gesellschaft integrieren wollten, also Liberale, Kommunisten und Konservative setzte man fort und 1959 konnten sogar einige Einigungen erzielt werden. Ohne ihre Waffen abzugeben zogen sie sich in ihre entlegenen Gebiete im Sinne der Selbstverteidigung zurück.
Marín alias Marulanda nahm wieder seinen richtigen Namen an und arbeitete als Straßeninspektor beim Bau der Straße, die von Carmen (Huila) nach Gaitania (Tolima) führte. Aber als im Januar 1960 einer der ersten Paramilitärs, bewaffnet und unterstützt vom Militär und den Liberalen, seinen Freund Jacobo Prías Alape (Charro Negro) in Gaitania ermordete, gab Marulanda seinen Posten als Inspektor auf und kehrte zur politischen Arbeit mit den Bauern zurück. Der Konflikt verschärfte sich und man gab Marulanda zu verstehen, dass man es nicht dulden werde, wenn er weiter für den Kommunismus predigt.
Der hingegen beschloss dauerhaft in einem Gebiet zu bleiben, dass unter dem Namen Marquetalia bekannt werden würde, welches sich in der Gemeinde Planadas im Süden Tolimas befand. Er wendete sich an die Bauern und ermunterte sie zum Kampf, um diesem Unrechtsregime etwas entgegensetzen zu können. Mit der Repression der Armee und ihren weiteren Schritten zur Offensive versammelten sich im April 1961 weitere Selbstverteidigungsgruppen aus Guayabero, Natagaima, El Pato und Vertreter des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei in Marquetalia. Doch die FARC war noch nicht geboren, obgleich eine erste Konferenz der verschiedenen Verbände stattfand.
Im Jahr 1962 begann die konservative Regierung eine Militäroffensive gegen die Guerilleros in Marquetalia. Im Jahr 1964 trat Luis Alberto Morantes, mit dem Kampfnamen Jacobo Arenas, der Guerilla bei. Er sollte zum Chefideologen der neuen Guerilla werden und der Schlüssel des Guerillakampfes. Er, Jacobo Arenas, und sein Kollege Hernando González, liefen im Frühjahr zu Fuß zur Guerilla in die Berge und warnten sie vor der kurz bevorstehenden Offensive des Militärs. Bedie waren Abgesandte des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei.
Am 14. Mai begann schließlich die Offensive der Militärs unter Beteiligung von rund 16.000 Soldaten am Boden und in der Luft. Unterstützt wurde das kolumbianische Militär durch die USA, die in den Zeiten des Kalten Krieges alle kommunistischen Bewegungen auf dem lateinamerikanischen Kontinent bekämpften. Marulanda ordnete zuvor die Evakuierung aller nicht kämpfenden Personen und Familienmitglieder an. Schließlich blieben nur 52 Bauern und zwei Frauen zurück, die sich der Armee entgegenstellten. Später wird die erste Kampfhandlung, der 27. Mai 1964, als Gründungsdatum für die FARC, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens, in die Geschichte eingehen.
Von weiterer Bedeutung sind nicht nur die Kampfhandlungen an sich, sondern auch der 20. Juli 1964, als sich inmitten der Kampfhandlungen die Guerilleros verschiedener Verbände treffen und das erste revolutionäre Programm verabschieden. Es ist die erste offizielle Konferenz der Guerilla und ein Meilenstein in der Entwicklung der kommunistischen Guerilla FARC, die bis heute existiert und derzeit in Friedensverhandlungen mit der Regierung steht.
Die FARC haben ihre Wurzeln in den Ursprüngen eines früheren Konfliktes. Liberale Guerilleros, entstanden im Bürgerkrieg zwischen den beiden traditionellen Parteien in den vierziger Jahren, hielten ihre Waffen aufrecht im Kampf gegen die Repression und Terror von rechts.
Besonders die Provinzen Cundinamarca, Huila und Tolima waren geprägt vom entsetzlichen Krieg der Konservativen gegen Bauern und Linksliberale. Die zuvor als liberale Guerilla zum Zweck der Selbstverteidigung gegründet Bewegung geriet in den Jahren immer mehr unter kommunistischen Einfluss, so dass die kommunistische Bauernselbstverteidigung sich den Zorn der der beiden traditionellen Parteien zuzog. Später sollten die Bauern aus einer von beiden Erzfeinden gegründeten Zweiparteienfront bekämpft werden.
Zuvor jedoch, um den Krieg zwischen beiden Parteien zu beenden, putschte sich General Rojas Pinilla an die Macht und ordnete eine Amnestie für viele Guerillas an, die jedoch von den kommunistischen Bauern abgelehnt wurde. Sahen sie doch zu, wie trotz großer Versprechen ihre Landsleute terrorisiert und massakriert wurden. So kam es zu den ersten Militäroffensiven der Regierung gegen die Bauern, die sich in ihrem Selbstschutzcharakter nur noch gestärkt sahen.
Die die Guerilleros überlebten die Militäroffensiven der 1950er Jahre in Cauca. Sie kannten das Gelände und die Menschen, da halfen auch keine Blockaden und Bomben. In Tolima gruppierten sie sich schließlich um und errichteten neue Basen. Einer jener Anführer der Guerilleros war Pedro Antonio Marín, der später den Namen zu Ehren eines getöteten Gewerkschafters annahm: Manuel Marulanda Vélez. Die inneren Spannungen zwischen den liberalen und kommunistisch beeinflussten Guerilleros nahmen zu, auch eine Konferenz im Jahr 1955 konnte die Probleme nicht lösen.
Die internen Streitereien und Kämpfe gingen soweit, dass liberale Guerillas halfen die kommunistischen Bauern zu liquidieren. Somit passten sich die liberal Gesinnten immer mehr den Zielen der Armee und der korrupten Regierung an. Marulanda schlug vor, dass die Mehrheit zu ihren Familien und ins zivile Leben zurückziehen sollte. Ausgelaugt von den Schlachten in Tierradentro und in El Davis zogen sie in mehr oder weniger geordneter Weise in Märschen zum Río Duda, zum Río Guayabero in Meta und nach El Pato in Caqueta.
Die Diktatur endete im Jahr 1957 und es folgte eine Übergangsmilitärjunta, die das Land für ein Jahr regieren sollte. Die erste zivile Regierung von Alberto Lleras, nun in der bereits erwähnten Zweiparteienfront zwischen Liberalen und Konservativen, bot den Guerilleros eine zweite Amnestie an. Im Jahr 1958 gab es das erste Treffen zwischen Regierung und den Guerillas in Aipe, Huila. Die Verhandlungen, die alle Guerillas in die Gesellschaft integrieren wollten, also Liberale, Kommunisten und Konservative setzte man fort und 1959 konnten sogar einige Einigungen erzielt werden. Ohne ihre Waffen abzugeben zogen sie sich in ihre entlegenen Gebiete im Sinne der Selbstverteidigung zurück.
Marín alias Marulanda nahm wieder seinen richtigen Namen an und arbeitete als Straßeninspektor beim Bau der Straße, die von Carmen (Huila) nach Gaitania (Tolima) führte. Aber als im Januar 1960 einer der ersten Paramilitärs, bewaffnet und unterstützt vom Militär und den Liberalen, seinen Freund Jacobo Prías Alape (Charro Negro) in Gaitania ermordete, gab Marulanda seinen Posten als Inspektor auf und kehrte zur politischen Arbeit mit den Bauern zurück. Der Konflikt verschärfte sich und man gab Marulanda zu verstehen, dass man es nicht dulden werde, wenn er weiter für den Kommunismus predigt.
Der hingegen beschloss dauerhaft in einem Gebiet zu bleiben, dass unter dem Namen Marquetalia bekannt werden würde, welches sich in der Gemeinde Planadas im Süden Tolimas befand. Er wendete sich an die Bauern und ermunterte sie zum Kampf, um diesem Unrechtsregime etwas entgegensetzen zu können. Mit der Repression der Armee und ihren weiteren Schritten zur Offensive versammelten sich im April 1961 weitere Selbstverteidigungsgruppen aus Guayabero, Natagaima, El Pato und Vertreter des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei in Marquetalia. Doch die FARC war noch nicht geboren, obgleich eine erste Konferenz der verschiedenen Verbände stattfand.
Im Jahr 1962 begann die konservative Regierung eine Militäroffensive gegen die Guerilleros in Marquetalia. Im Jahr 1964 trat Luis Alberto Morantes, mit dem Kampfnamen Jacobo Arenas, der Guerilla bei. Er sollte zum Chefideologen der neuen Guerilla werden und der Schlüssel des Guerillakampfes. Er, Jacobo Arenas, und sein Kollege Hernando González, liefen im Frühjahr zu Fuß zur Guerilla in die Berge und warnten sie vor der kurz bevorstehenden Offensive des Militärs. Bedie waren Abgesandte des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei.
Am 14. Mai begann schließlich die Offensive der Militärs unter Beteiligung von rund 16.000 Soldaten am Boden und in der Luft. Unterstützt wurde das kolumbianische Militär durch die USA, die in den Zeiten des Kalten Krieges alle kommunistischen Bewegungen auf dem lateinamerikanischen Kontinent bekämpften. Marulanda ordnete zuvor die Evakuierung aller nicht kämpfenden Personen und Familienmitglieder an. Schließlich blieben nur 52 Bauern und zwei Frauen zurück, die sich der Armee entgegenstellten. Später wird die erste Kampfhandlung, der 27. Mai 1964, als Gründungsdatum für die FARC, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens, in die Geschichte eingehen.
Von weiterer Bedeutung sind nicht nur die Kampfhandlungen an sich, sondern auch der 20. Juli 1964, als sich inmitten der Kampfhandlungen die Guerilleros verschiedener Verbände treffen und das erste revolutionäre Programm verabschieden. Es ist die erste offizielle Konferenz der Guerilla und ein Meilenstein in der Entwicklung der kommunistischen Guerilla FARC, die bis heute existiert und derzeit in Friedensverhandlungen mit der Regierung steht.