3. Teil der Geschichtsreihe zum 51. Jahrestag der Gründung der FARC-EP:
Mit dem Tod von Bolívar ist Kolumbien von den Auseinandersetzungen zwischen den Föderalisten und Zentralisten geprägt. So gibt es in Kolumbien 23 Bürgerkriege, die von der Oligarchie auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Doch auch die sozialistischen Ideen erhalten Einzug in die Bevölkerung und Arbeitervereinigungen und Zusammenschlüsse entstehen und die sozialen Kämpfe werden intensiver. Die kolumbianische Oligarchie zeigt jedoch ihre entschlossene Härte. Rafael Uribe Uribe, ein fortschrittlicher liberaler Demokrat, wird 1914 ermordet, am 6. Dezember 1928 werden 3000 streikende Arbeiter der Bananenplantagen der nordamerikanischen United Fruit Company von Militärs getötet und die sozialistischen Anführer María Cano und Ignacio Torres Giraldo, der Revolutionären Sozialistischen Partei, aus der später die Kommunistische Partei wird, sind permanenter Verfolgung ausgesetzt.
Mit dem Massaker an den Arbeitern auf den Bananenplantagen der United Fruit Company im Jahr 1928 bis zum Mord an Gaitán im Jahr 1948 und dem daraus folgenden Gemetzel erschienen neue Wellen der Gewalt. Die Violencia, der Bürgerkrieg in Kolumbien ab 1948, durchgeführt von der politischen und wirtschaftlichen Elite, war folgenschwer für die kolumbianische Gesellschaft. Die Politikerclique versuchte die Macht unter sich aufzuteilen und mal bekämpften sie sich und mal schlossen sie sich zusammen. So entstand kurz nach der Militärdiktatur von Rojas Pinilla die Nationale Front im Jahr 1958, in der sich beide traditionelle Parteien für Dekaden die Macht sichern wollten. Gemeinsames Ziel war die Bekämpfung der Opposition, welches bis heute anhält.
Am 27. Mai 1964, in mitten der Militäroperation der Armee gegen die Selbstverteidigungsverbände von Bauern, fand in Marquetalia der erste Kampf zwischen den Bauern und der Armee statt. Es wurde das Symbol zur Gründung der FARC. Wenig später, am 20. Juli 1964, versammelten sich die bäuerlichen Guerilleros aus den verschiedenen Regionen des Landes und verabschiedeten das revolutionäre Agrarprogramm. Damit vereinheitlichten sich nicht nur die Guerillaverbände, sondern es wurden politische Ziele für das gesamte Land veröffentlicht. 1965 fand in Riochiquito die erste Konferenz der damals noch im Südblock firmierenden Gruppen statt und im Jahr 1966, mit der Teilnahme von 250 Personen in der Region Duda, nahm der Südblock bei der zweiten Konferenz den Namen FARC an.
Der Kampf gegen die korrupten Machtstrukturen, gegen das ausschließende System, gegen die repressive Art und für politische Beteiligung, für Gerechtigkeit und für Frieden ist bis heute aktuell. Soziale Bewegungen, Oppositionelle und die Guerilla werden bis heute auf das Schärfste bekämpft. Mehr als 10.000 Politische Gefangene und unvorstellbare Zustände zeugen von einer Krise im Gefängnissystem. Die anhaltenden politischen Morde, Einschüchterungen und Vertreibungen zeigen das Problem der Repression und Verfolgung seitens des Staates auf. Deshalb kämpft die FARC-EP seit 51 Jahren. „Als FARC-EP sind wir eine politische Partei unter Waffen, wir sind es seit dem ersten Tag der Gründung“, so im Kommuniqué des Sekretariats des Zentralen Generalstabs der FARC-EP zum 51. Jahrestag der Gründung.
Und weiter: „Jedes Mal, wenn wir uns als FARC-EP an einen Tisch zu Gesprächen mit der nationalen Regierung gesetzt haben, haben wir dem Land und der Welt unsere Gedanken und Bestrebungen für Kolumbien bekannt gegeben.“ Dabei machen sie auf die Partizipation aller aufmerksam: „Wir haben immer geglaubt, dass die Macht nicht denkbar ist ohne die aktive und entscheidende Beteiligung der organisierten Massen.“ Und zum Friedensprozess: „An diesem 51. Jahrestag, bekräftigen wir, dass ohne das Recht auf Leben, auf persönliche Integrität und die Freiheit der Opposition, ohne richtige Garantien zur Ausübung ihrer politischen Tätigkeit, ohne Entschädigung für ihre verletzten Rechte, ist sinnlos über eine Beendigung des Konflikts zu denken.“
In Kolumbien ist der Kapitalismus seit Jahrzehnten fest im politischen und wirtschaftlichen Bereich implementiert und besonders in den ländlich geprägten Regionen ist er in seinen Bezügen ein reaktionärer Kapitalismus mit feudalen Zügen, in denen Großgrundbesitzer und die finanzstarke Bourgeoisie das Sagen haben. Während vor Jahrzehnten noch der staatlich-öffentliche Charakter gewahrt wurde, gibt es seit den 1990er Jahren eine neoliberale Öffnung, in der die Wirtschaft privatisiert und ehemalige Staatsunternehmen der Industrie und öffentlichen Dienstleistungen verkauft werden. Wichtige ökonomische Grundlagen des Staates bestehen in der extensiven Viehwirtschaft, sowie in der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die fast gänzlich in den Händen von privaten oder transnationalen Konzernen liegen.
Seit der Eroberung Lateinamerikas im Jahr 1492 durch vorerst portugiesische und spanische Soldaten begann die Ausbeutung und Versklavung der lokalen Bevölkerung. Blut, Tortur und Tod bestimmen von nun an das Bild und zeitgleich beginnt ein neues bis heute bestehendes System des Landbesitzes: Die Anhäufung von Landbesitz in den Händen weniger, der Kirche, der Bourgeoisie und Großgrundbesitzer, die mittels Betrug und Terror ihren Besitz ausbauen und verteidigen. Dazu kommen die Ausbeutung der indigenen und afroamerikanischen Arbeitskraft und die Versklavung der ländlichen Bevölkerung. Es entsteht ein feudales kapitalistisches System wie in Europa. Doch es ist auch die Zeit der ersten indigenen Aufstände gegen bestehende Verhältnisse.
Die Ideale von Simón Bolívar sind in seiner Zeit die fortschrittlichsten. Er will eine soziale Republik schaffen, die sich auf Gleichheit zwischen Indigenen, Europäern, weißen Kreolen und Afroamerikanern, auf einen Ausbau der öffentlichen Dienstleistungen und Verwaltungen, auf die Beseitigung der Korruption und auf eine Förderung der Volksbildung beruft. Er führt einen kontinentalen Befreiungskrieg gegen die Kolonialmächte, koordiniert den Kampf und erreicht die Unabhängigkeit von Panama, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien und Peru. Die Einheit Lateinamerika steht in seinen politischen Ideen im Vordergrund.
Doch seit dem ersten Schrei nach der Unabhängigkeit im Jahr 1810 muss sich Bolívar und seine revolutionären Begleiter mit den USA auseinandersetzen, deren Politik darauf ausgelegt ist, ihre Einflusssphäre auf ganz Lateinamerika auszubauen. Die Einheit Lateinamerikas unter Bolívar steht konträr zu den Ideen von Monroe, ein Amerika für die Nordamerikaner zu schaffen und somit die wirtschaftlichen, sozialen, politischen, kulturellen und ideologischen Bereiche zu dominieren. In den entstehenden Ländern Lateinamerikas sind zwar die Kolonialherren abgesägt, das kapitalistische System jedoch nicht verändert worden. Die dominierende europäische Klasse ist durch eine kreolische ehemals aus Europa stammende Klasse Einheimischer ersetzt worden, die sich abhängig gegenüber den alten und neuen Kolonisationsmächten ergeben.
Mit dem Tod von Bolívar ist Kolumbien von den Auseinandersetzungen zwischen den Föderalisten und Zentralisten geprägt. So gibt es in Kolumbien 23 Bürgerkriege, die von der Oligarchie auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Doch auch die sozialistischen Ideen erhalten Einzug in die Bevölkerung und Arbeitervereinigungen und Zusammenschlüsse entstehen und die sozialen Kämpfe werden intensiver. Die kolumbianische Oligarchie zeigt jedoch ihre entschlossene Härte. Rafael Uribe Uribe, ein fortschrittlicher liberaler Demokrat, wird 1914 ermordet, am 6. Dezember 1928 werden 3000 streikende Arbeiter der Bananenplantagen der nordamerikanischen United Fruit Company von Militärs getötet und die sozialistischen Anführer María Cano und Ignacio Torres Giraldo, der Revolutionären Sozialistischen Partei, aus der später die Kommunistische Partei wird, sind permanenter Verfolgung ausgesetzt.
Mit dem Massaker an den Arbeitern auf den Bananenplantagen der United Fruit Company im Jahr 1928 bis zum Mord an Gaitán im Jahr 1948 und dem daraus folgenden Gemetzel erschienen neue Wellen der Gewalt. Die Violencia, der Bürgerkrieg in Kolumbien ab 1948, durchgeführt von der politischen und wirtschaftlichen Elite, war folgenschwer für die kolumbianische Gesellschaft. Die Politikerclique versuchte die Macht unter sich aufzuteilen und mal bekämpften sie sich und mal schlossen sie sich zusammen. So entstand kurz nach der Militärdiktatur von Rojas Pinilla die Nationale Front im Jahr 1958, in der sich beide traditionelle Parteien für Dekaden die Macht sichern wollten. Gemeinsames Ziel war die Bekämpfung der Opposition, welches bis heute anhält.
Am 27. Mai 1964, in mitten der Militäroperation der Armee gegen die Selbstverteidigungsverbände von Bauern, fand in Marquetalia der erste Kampf zwischen den Bauern und der Armee statt. Es wurde das Symbol zur Gründung der FARC. Wenig später, am 20. Juli 1964, versammelten sich die bäuerlichen Guerilleros aus den verschiedenen Regionen des Landes und verabschiedeten das revolutionäre Agrarprogramm. Damit vereinheitlichten sich nicht nur die Guerillaverbände, sondern es wurden politische Ziele für das gesamte Land veröffentlicht. 1965 fand in Riochiquito die erste Konferenz der damals noch im Südblock firmierenden Gruppen statt und im Jahr 1966, mit der Teilnahme von 250 Personen in der Region Duda, nahm der Südblock bei der zweiten Konferenz den Namen FARC an.
Der Kampf gegen die korrupten Machtstrukturen, gegen das ausschließende System, gegen die repressive Art und für politische Beteiligung, für Gerechtigkeit und für Frieden ist bis heute aktuell. Soziale Bewegungen, Oppositionelle und die Guerilla werden bis heute auf das Schärfste bekämpft. Mehr als 10.000 Politische Gefangene und unvorstellbare Zustände zeugen von einer Krise im Gefängnissystem. Die anhaltenden politischen Morde, Einschüchterungen und Vertreibungen zeigen das Problem der Repression und Verfolgung seitens des Staates auf. Deshalb kämpft die FARC-EP seit 51 Jahren. „Als FARC-EP sind wir eine politische Partei unter Waffen, wir sind es seit dem ersten Tag der Gründung“, so im Kommuniqué des Sekretariats des Zentralen Generalstabs der FARC-EP zum 51. Jahrestag der Gründung.
Und weiter: „Jedes Mal, wenn wir uns als FARC-EP an einen Tisch zu Gesprächen mit der nationalen Regierung gesetzt haben, haben wir dem Land und der Welt unsere Gedanken und Bestrebungen für Kolumbien bekannt gegeben.“ Dabei machen sie auf die Partizipation aller aufmerksam: „Wir haben immer geglaubt, dass die Macht nicht denkbar ist ohne die aktive und entscheidende Beteiligung der organisierten Massen.“ Und zum Friedensprozess: „An diesem 51. Jahrestag, bekräftigen wir, dass ohne das Recht auf Leben, auf persönliche Integrität und die Freiheit der Opposition, ohne richtige Garantien zur Ausübung ihrer politischen Tätigkeit, ohne Entschädigung für ihre verletzten Rechte, ist sinnlos über eine Beendigung des Konflikts zu denken.“