Die FARC-EP gaben an diesem Mittwoch auf Kuba, dem Sitz
der Friedensgespräche, dass sie bereit seien, mit jedem Präsidenten zu
sprechen, der eine positive Haltung gegenüber dem Friedensprozess hat. Die
Guerilla sagte, dass sie die Position in Bezug auf die Kandidatur des aktuellen
Präsidenten Juan Manuel Santos nicht unterstützen, sondern dass es sein Recht
wäre, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen anzutreten. Die FARC-EP betonte,
dass jeder Kandidat willkommen sei, der die Suche nach Versöhnung, Frieden und
Wohlstand für alle fortsetzt. Santos hingegen verteidigte den Friedensprozess
und kritisierte die „Verteufelung“ der Bemühungen. Er sagte, es seien nicht
viele Feinde des Friedens, aber sie sind sehr aktiv. Ex-Präsident Uribe gilt
als einer der engsten Verfechte einer rein militärischen Lösung und Gegner von
Friedensgesprächen.
Auf der anderen Seite sagte das Mitglied der Friedensdelegation
der aufständischen Bewegung, Andrés París, den 100 gemeldeten Vorschlägen zur
Entwicklung des ländlichen Raums werden sich neue Vorschläge zum Thema der politischen
Partizipation anschließen. Die politische Teilhabe ist der zweite Punkt auf der
Agenda der Gespräche, die am 19. November des letzten Jahres begonnen haben.
Weitere Themen sind die endgültige Beendigung des bewaffneten Konflikts, die
Lösung für das Problem der illegalen Drogen, die Rechte der Opfer und die
Umsetzung der Vereinbarungen. Andrés París erklärte die Notwendigkeit, den
Prozess „gegen alle Widrigkeiten“ fortzusetzen und erwähnte die Bestrebung, dass
bei den kommenden Wahlen Initiativen und Programme für das Land entstehen
können, um „den Weg der Gerechtigkeit und wahren Demokratie zu gehen“.
Kritik brachten die FARC-EP
den großen Medienkonzernen Kolumbiens entgegen, die durch Meinungsmache und Falschmeldungen
die Friedensgespräche wiederholt hindern und manipulieren wollen. Sie stehen
auf der Seite der Kriegsbefürworter und Eliten des Landes. Heute negierten die
FARC-EP einen Zusammenhang zwischen der Entführung von zwei Spaniern und ihrer
Bewegung. Demnach wurden am Freitag zwei Spanier in der Region La Guajira im
Nordosten des Landes entführt. Die Guerilla verwies auf den Beschluss des
Sekretariats des Zentralen Generalstabs vom Februar 2012, wonach keine Menschen
mehr entführt werden dürfen. Auch von offizieller Seite wird vermutet, dass es
sich um einen Fall von Kriminalität handelt. Immer wieder werden Entführungen
den FARC-EP angedichtet, um ihren politischen und sozialen Charakter zu
delegitimieren.