Nach der Mitteilung der Regierung, ein Referendum und
keine verfassungsgebende Nationalversammlung zur Abstimmung über den Friedensvertrag
durchführen zu wollen, haben die FARC-EP den Verhandlungstisch verlassen, um
den neuerlichen Vorschlag der Regierung zu prüfen. Anbei das Kommuniqué der
Friedensdelegation der FARC-EP.
Havanna, Kuba, Sitz der Friedensgespräche, 23. August
2013
Seit dem Beginn des Prozesses der Gespräche mit der
kolumbianischen Regierung in Havanna war es unser primäres Anliegen, den
Menschen die Beteiligung am Aufbau einer demokratischen Friedensregelung und
der sozialen Gerechtigkeit die Türen zu öffnen.
Ausgehend davon und wegen der Bedeutung für das ganze
Land sowie für die Zukunft unseres Landes ist die Frage der Beendigung des
sozialen und bewaffneten Konfliktes mit der Herstellung von sozialer
Gerechtigkeit, Demokratie und Souveränität, schlugen die FARC-EP verantwortungsvoll
und nach reiflicher Überlegung die Einberufung einer verfassunggebenden
Nationalversammlung vor, die souverän die entscheidenden Fragen der
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung aller Kolumbianer beschließt.
Wir haben auch gesagt, dass die konstituierende
Versammlung, einzuberufen im Rahmen einer großen nationalen politischen
Einigung, der Weg zu einem echten Friedensvertrag wäre, um gerecht und
verbindlich die Besiegelung unserer Versöhnung zu erreichen, die das Schicksal
der Nation regelt und in Richtung bis zu einer echten Demokratie lenkt.
Im Gegensatz dazu hat die Regierung gestern dem Land
seine Entscheidung mitgeteilt, sich auf ein Referendum als Mechanismus zur Gegenzeichnung
zu berufen, ohne vergeblich die demokratische Vorgehensweise zu erwähnen, die
unterstützt werden solle.
Unter diesen neuen Umständen, zu einem Zeitpunkt, wo man aus
allen Ecken Kolumbiens die Schreie des nicht mehr hinnehmbaren Volkes hört, diejenigen
die protestieren gegen die Folgen einer katastrophalen Wirtschaftspolitik auf
dem Rücken der Interessen der großen Mehrheit des Volkes und die die Teilhabe
an großen nationalen Entscheidungenfindungen fordert, hat sich die Friedensdelegation der FARC-EP entschlossen,
eine Pause vom Verhandlungstisch einzulegen, um sich voll und ganz auf die
Analyse der Tragweite des Vorschlags der Regierung zu konzentrieren, ohne den
Blick auf die interne Befragung zu verlieren, die wir als Organisation machen
müssen.
Wir werden diese Zeit auch nutzen, um die Meinungen zu
hören, die sich mit Sicherheit aus dem Volk erheben inmitten der Glut des politischen
und sozialen Kampf, den heute Kolumbien erschüttert.
Der Frieden Kolumbiens geht uns alle an.
Friedensdelegation der FARC-EP