Nach fast einem
halben Jahrhundert des bewaffneten Konflikts in Kolumbien berichtet
der Fernsehsender TeleSUR am Montag, dass die Regierung Kolumbiens
und die Aufständischen der FARC-EP in Havanna (Kuba) eine
Vereinbarung unterzeichnet haben, die den Weg zu Friedensgesprächen
ebnen. Angeblich gebe es sichere Quellen, so der Informationsdirektor
von TeleSUR Jorge Enrique Botero. Der Inhalt soll in Kürze vom
Präsidenten Juan Manuel Santos vorgestellt werden. Vor einem Jahr,
noch unter dem Anführer Alfonso Cano, sprach sich die Guerilla für
Friedensgespräche und dem Wunsch nach Frieden aus. Wiederholt wurde
das Angebot an die Regierung durch Timochenko.
Der Weg zu den
Friedensgesprächen soll im Oktober in der Stadt Oslo (Norwegen)
geplant sein. Angeblich wurden die ersten Gespräche schon im
vergangenen Mai in Havanna zwischen der Regierung Kolumbiens und
Vertretern der Guerilla durchgeführt. Diese seien auf Vermittlung
der Regierungen Venezuelas, Kubas und Norwegens zu Stande gekommen.
Auf Seiten der FARC-EP soll unter anderem Mauricio Jaramillo alias
„El Médico“, Mitglied des Sekretariats der FARC-EP und
mit Erfahrungen als Kommandierender in hohen militärischen Strukturen der
Guerilla im Norden und Osten des Landes, beteiligt gewesen sein, während für
die Regierung unter anderem der aktuelle Sicherheitsberater Sergio
Jaramillo und der Umweltminister Frank Pearl teilgenommen haben.
Auch die Bevölkerung Kolumbiens wünscht sich Friedensverhandlungen zwischen Guerilla und Regierung. In einer Umfrage, die am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde, wünschten sich 74,2% der Kolumbianer einen Dialog mit der FARC-EP. Die Umfrage wurde telefonisch in den Städten Bogotá, Medellín, Cali, Baranquilla und Bucaramanga durchgeführt.