26 Januar 2015

FARC in Solidarität mit sozialen Bewegungen

Nach dem Tod von Carlos Pedraza zeigen die FARC Solidarität mit den sozialen und politischen Bewegungen in Kolumbien. Er war Absolvent der Universidad Pedagógica Nacional, Aktivist des Projekts Nunca Más, des Movimiento de Víctimas de Crímenes de Estado, er war Mitglied der Coordinación Regional del Movimiento Político de Masas Social y Popular del Centro Oriente de Colombia und des Congreso de los Pueblos und war stets ein Kämpfer für die Menschenrechte.

Erst vor wenigen Tagen verurteilte der Congreso de los Pueblos die erneuten Drohungen, Beschuldigungen und Verfolgungen gegen alternative Medien, gegen Aktivisten und Bauern aus den sozialen und politischen Bewegungen. Auch die FARC machen in einer Erklärung darauf aufmerksam, dass die Gewalt gegen oppositionelle Kräfte gestiegen ist. Betroffen von der politischen Gewalt ist zum Beispiel auch der Marcha Patriótica.

Und obwohl die FARC seit dem 20. Dezember letztes Jahr eine einseitige Waffenruhe ausgerufen haben, kommt es immer wieder zu Angriffen und Festnahmen gegen die Strukturen der Guerilla. Dabei war der Waffenstillstand daran gebunden, dass keine offensiven Operationen der staatlichen Sicherheitskräfte durchgeführt werden. Es zeugt nicht gerade von Friedenseifer, wenn Guerillakämpfer getötet oder festgenommen und legale politische Bewegungen terrorisiert und systematisch bedroht werden.

Kommuniqué in Spanisch
Kommuniqué in Englisch 

21 Januar 2015

Caquetá – Zone der Guerilla in Kolumbien

Groß war das Thema in den Medien, als Joaquín Gómez, Kommandierender des militärischen Südblocks der FARC-EP, die kubanische Hauptstadt erreichte, um Teil der technischen Unterkommission der Friedensverhandlungen zu werden. Gómez kommandiert politisch-militärische Strukturen von Einheiten in den Provinzen Caquetá und Putumayo. Ein Blick auf die Geschichte der FARC-EP in Caquetá, dem Herzen der Guerilla.

In Caquetá, bzw. im Westen der Region, liegt der Ursprung der FARC-EP. Bauern, die sich der großen Gewaltwelle in den 1950´er Jahren widersetzen, suchten im Süden des Landes, so auch in Caquetá, ihren Rückzugsraum. In der Gewaltwelle, der sogenannten Violencia, bekämpften sich vorrangig die beiden großen traditionellen Parteien. Doch es war auch der Beginn, des Ausschaltens von kommunistischen und alternativen Ideen, Lebensformen und Politikansätzen. Konservative, und später auch liberale Einheiten, machten Jagd auf linke Personen und Gruppen. Ziel war es ihre Macht auszubauen und die Interessen des Kapitals und der Oligarchie zu festigen.

Aus Schutz vor den terrorisierenden Einheiten entstanden besonders im Süden von Kolumbien von Bauern und von der Kommunistischen Partei organisierte Selbstverteidigungsverbände in den entlegenen Regionen, wo sie ihre Zuflucht gefunden hatten. Während die ehemals linksliberalen Guerillas unter der Militärdiktatur von Rojas Pinilla eine Amnestie annahmen, verweigerten die selbstorganisierten und kommunistisch beeinflussten Verbände eine Waffenabgabe. Sie sollten Recht behalten, denn es folgten Militäroperationen und politische Verfolgung unter der mittlerweile entstandenen Zweiparteienherrschaft von liberaler und konservativer Partei, die nach dem Bürgerkrieg in den 1950´er Jahren ihre Herrschaft in einer sogenannten nationalen Front absicherten.

Die Bauernverbände unter der Führung von Isauro Yosa, Jacobo Prías Alape und Manuel Marulanda siedelten sich in den Gegenden der Serranía von Macarena und Guayabero in der Provinz Meta, im Nordosten des heutigen Nationalparks Serranía von Los Picachos und in El Pato in der Provinz Caquetá, im Westen in der Region von Riochiquito in der Provinz Cauca sowie in Sumpaz im Südosten der Hauptstadt Bogotá. Vom konservativen Präsidenten Álvaro Gómez Hurtado wurden diese Gegenden als „unabhängige Republiken” bezeichnet und gehörten vernichtet. Im Sinne der antikommunistischen Militärdoktrin und des Kalten Krieges galten diese als Gefahr für Kolumbien und Lateinamerika.

Eine der letzten großen Militäroffensiven fand im Mai 1964 gegen die Region Marquetalia statt. Im Süden der Provinz Tolima bombardierte das Militär Dörfer und landete Tausende Soldaten, um die Bauernkämpfer zu töten. Unter der Führung von Manual Marulanda zogen sich die Bauern zurück nach Cauca oder verteilten sich auf andere Gegenden. Im Zuge dieser Militäroperation vereinigten sich andere Bauernverbände aus Caquetá, Meta und Cundinamarca zum Südblock der Guerilleros, nachdem im Juli ein erstes einheitliches Programm der Guerillaverbände, das Agrarprogramm, verabschiedet wurde.

Schritt für Schritt begannen die nur spärlich bewaffneten und untereinander vernetzten Bauern sich zu organisieren. In der Zweiten Guerillakonferenz der verschiedenen Verbände gaben sie sich den Namen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC). Es waren rund 350 Kämpfer, unter ihnen auch Mitglieder der Kommunistischen Partei, die aus Bogotá entsandt worden, um die kommunistische Guerilla aufzubauen. Zu ihnen gehörte Jacobo Arenas, der über Jahre die politische Ausrichtung der FARC-EP bestimmen sollte.

Eine der ersten Fronten der FARC-EP entstand in der Grenzregion der Provinzen von Huila, Caquetá und Meta in einem Korridor zwischen den autonom verwalteten Bauernregionen von El Pato (Caquetá) und Guayabero (Meta). Die zweite Front (2. Front) breitete sich rasch bis in die Grassavannen und undurchdringlichen Wälder des Yarí aus. Heute befindet sich hier der Gemeindebezirk von San Vicente del Caguán. Schon im Jahr 1972 entstand im Zuge der rebellischen Bauernkolonisation die dritten Front (3. Front) der FARC in den Bergen zwischen Caquetá und Huila unter dem Kommando von Luis Ángel, der unter dem Namen „El Paisa“ bekannt war. Zur politischen Unterstützung schickte man Braulio Herrera.

Mit diesem Moment begann eine politische, militärische und soziale Ausrichtung der Region, in welcher der Staat quasi inexistent war, unter der Führung der Guerilla. Zu diesem Zeitpunkt war die Guerilla militärisch defensiv ausgerichtet und übernahm einzig und allein Verteidigungsoperationen. Politisch und sozial organisierte sie das Leben vieler Bauern in San Vicente del Caguán. Es wurde Justiz ausgeübt, Straßen gebaut, Ländereien bewirtschaftet, öffentliche Dienstleistungen organisiert und Veranstaltungen durchgeführt. Die aus allen Teilen Kolumbiens ankommenden Bauern und Familien richteten sich auf einen Neuanfang in Caquetá, auch mit Hilfe der Guerilla, ein. Die Kolonisation der noch unbewirtschafteten Regionen erfolgte oftmals im Einklang mit der Organisation der FARC. Viele sahen sich jedoch noch nicht als Guerilla-Kämpfer, sondern als organisierte Bauern.

Die Ankunft der Leute, die Organisation der Bauern und die Vergrößerung der Guerillaeinheiten sorgten für das Entstehen der 14. Front im Jahr 1974. Es gab einen ersten großen Angriff, die Einnahme des Ortes Puerto Rico, sowie die Ausdehnung der Strukturen nach Guacamayas, Puerto Rico und Cartagena del Chairá. Seit jeher waren diese Zonen unter dem Einfluss der linksliberalen Kräfte. Auch hier ist die Kolonisation der riesigen Landesteile in Richtung des Amazonas im Kontext mit der Organisierung jener Prozesse durch die Guerilla zu sehen. Die Provinz Caquetá muss also immer im Zusammenhang mit der politischen, sozialen und militärischen Mobilisierung und Kolonisierung der FARC gesehen werden, die besonders Ende der 1970er Jahre einsetzte.

Die Zusammenarbeit zwischen Guerilla und Kommunistischer Partei war anfangs fließend. Während der Kolonisation entstanden mit den Fronten der FARC auch Unterstützungsbasen- und Zellen. Diese waren nicht bewaffnet und sorgten für politische Arbeit unter der Bevölkerung und Logistik sowie Informationsbeschaffung für die Guerilla. Für den Eintritt in die Reihen der Guerilla war eine Beurteilung der politischen Arbeit von der Kommunistischen Partei von starker Gewichtung. So ist es kein Wunder, dass viele Gewerkschafter und linke Aktivisten in die FARC eintraten. So war Raúl Reyes Gewerkschafter bei Nestle, die groß in der Milchwirtschaft Caquetás vertreten waren, und Iván Márquez Abgeordneter einer linken Partei in Florencia, der Provinzhauptstadt von Caquetá.

Im Jahr 1982, kurz nach der Siebten Konferenz der Guerilla, breiteten sich die Aktivitäten der nun in Volksarmee umbenannten FARC-EP aus. Sogenannte „Rote Zonen“ gab es vor allem im Norden von Caquetá, in der Hauptstadt Florencia, in Doncello, La Montañita, Puerto Rico, San Vicente del Caguán und Cartagena del Chairá. Caquetá wurde in politischer und militärischer Hinsicht zur sozialen Basis der Guerilla. Im Zuge des Friedensprozesses mit der Regierung Betancur kam es zum politischen Ausbau der Strukturen, zum Beispiel mit Hilfe der Kommunistischen Partei in sogenannten „patriotischen Räten“, an denen führende Personen der Guerilla wie Iván Márquez, Joaquín Gómez oder Braulio Herrera beteiligt waren.

Doch auch die militärischen Strukturen wurden im Rahmen des Friedensprozesses und des Waffenstillstandes ausgebaut, denn viele in der Guerilla hatten ihre Bedenken, dass die politische Lösung von Erfolg gekrönt sein würde. Sie sollten Recht behalten. Das politische Projekt der Unión Patriótica war zum Scheitern verurteilt, nach dem ein systematischer Mord an Mitgliedern und Sympathisanten einsetzte. Die Politik und die Wirtschaft bauten paramilitärische Einheiten auf, um inoffiziell die FARC-EP und alle anderen linken Bewegungen zu bekämpfen. Der einzige Weg zur Machterlangung sah die Guerilla auf militärischem Wege. Dieser Fakt und die Wesensveränderung der Kommunistischen Partei im Zuge des Zusammenbruchs des real existierenden Sozialismus führten zum Bruch mit ihr.

Die politische Gewalt von Regierung und Paramilitärs sorgte dafür, dass das Sekretariat als höchstes Organ ihren Leuten befahl, sich wieder in die Berge und Wälder zurückzuziehen und die Waffe in die Hand zu nehmen. Nicht nur dem Namen nach war die FARC-EP eine Volksarmee. Tausende füllten ihre Reihen, es wurden neue politisch-militärische Strukturen geschaffen und eine eigene Kommunistische Partei gegründet, die bis heute, nicht nur in Caquetá, bestand hat und deren Kommando unter Joaquín Gómez, dem Befehlshaber des Südblocks der FARC-EP, liegt. Mit besonderer Hoffnung schauen alle Menschen aus Caquetá auf die Beendigung des bewaffneten Konfliktes und auf eine Zukunft, in der die FARC-EP aufgrund ihrer historischen Verbundenheit ein Wörtchen mitzureden hat.

16 Januar 2015

FARC bereit zum bilateralen Waffenstillstand

Am Mittwoch öffnete der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die Tür zu einem bilateralen Waffenstillstand, eine Tatsache, welche die FARC-EP bereits seit längerer Zeit forcieren und intern bereits im Dezember beschlossen. Die Friedensdelegation begrüßt in ihrer letzten Erklärung die Absicht von Präsident Santos. Aber zur gleichen Zeit warnen sie von einer ambivalenten und widersprüchlichen Aktion wie beim aktuellen Risiko des einseitigen Waffenstillstandes der Guerilla. So sei der aktuelle Waffenstillstand der Einheiten der FARC-EP durch die Offensivaktionen der Armee stark gefährdet.

Der gesunde Menschenverstand zeigt an, dass es keine Übereinstimmung zwischen den Wörtern, die den Waffenstillstand wollen und diejenigen, die die Intensivierung des Kriegs vorantreiben. Die praktischen Auswirkungen des Endes des Konflikts könnte man von diesem Moment an spüren, lange vor der Unterzeichnung einer endgültigen Vereinbarung, wenn jetzt der bewaffnete Konflikt beendet werden würde, so die Erklärung der FARC-EP.

Wir haben einen Rahmen für die Erörterung des Punktes der Opfer und wesentliche Aspekte zum Ende des Konfliktes erarbeitet, so die Guerilla. In dieser Hinsicht ist sei es fortschrittlich, jetzt andere Notwendigkeiten zu behandeln und anzuzeigen, das die Waffenabgabe nicht nur ein Thema der FARC-EP ist, sondern es beide Parteien betrifft. Zudem geben sie der Öffentlichkeit bekannt, dass seit Oktober in Unterausschüssen Guerilleros verschiedene Themen bearbeiten, die das Ende des Konfliktes beinhalten. Nun warte man auf die Vorschläge und Mitarbeiter der Regierung.

Kommuniqué in Spanisch
Kommuniqué in Englisch 

12 Januar 2015

Nachrichtenmagazin – Mesa Redonda

In der ersten Ausgabe des Jahres 2015 des „Runden Tisches – Mesa Redonda“, dem Nachrichtenmagazin der Friedensdelegation der FARC-EP, wird eine Bilanz aus den zwei Jahren der Friedensverhandlungen zwischen der Guerilla und der Regierung von Juan Manuel Santos gezogen. Eingeladen sind die Kommandierenden Jesús Santrich und Victoria Sandino Palmera. Moderiert wird die Sendung von Fidel Rondón.

09 Januar 2015

Grüße der FARC zum V. Kongress des ELN

Die Revolutionären Streitkräfte von Kolumbien begrüßen mit Freude den erfolgreichen Abschluss des V. Kongress der Nationalen Befreiungsarmee, der nach mehreren Monaten der Vorbereitung und der Diskussion zu Ende geht.

Ebenfalls mit dem Herzen voller Zukunft und Hoffnung auf Gerechtigkeit und universelles Leben, gratulieren wir den Guerilleras und Guerilleros des ELN und geben ihnen eine ganz herzliche kameradschaftliche Umarmung für ihre Leistungen während eines halben Jahrhunderts intensiver antikapitalistischer und antiimperialistischer revolutionärer Tätigkeit für den Aufbau eines neuen Kolumbiens.

Mit Simacota in der Erinnerung, mit all der moralischen Kraft, die durch das Blut der gefallenen Kämpfer und populären Anführer während des langen Marsches für den Sozialismus erfüllt ist, geben wir einen Hochruf an die Nationale Befreiungsarmee, für ihren fünfzig Jahre konsequent und unnachgiebigen Kampf. Und wir reichen unsere Hand der Kampfesbrüder, bereit, Schulter an Schulter zu gehen, Seite an Seite zu arbeiten, die aufständische und populäre Einheit aufbauend und beliebte Einheit, „die Ideale, Erfahrungen und Kraft verbindend, um das Land zu den neuen Zielen anzuschieben.“

Um ein neues, souveränes und friedliches Kolumbien zu schaffen, beginnend mit Umgestaltungen, die Gerechtigkeit, Demokratie und Gleichheit bringen werden, sich ohne Zweifel auf das zu konzentrieren, was uns verbindet, ist ein grundlegender Schritt. Sie können auf uns zählen.

Wie Sie, denken wir, dass die gesetzlichen Möglichkeiten der politischen Partizipation, die vor fünfzig Jahren geschlossen wurden, immer noch geschlossen sind, neben der Tatsache, dass die wirtschaftlichen und sozialen Ursachen, die der Anlass des bewaffneten Aufstandes auslösten immer noch da sind und auch vertieften. Seitdem und aus Prinzip bleiben wir auch auf der Suche nach friedlichen Alternativen, um die Ausblutung unserer Heimat zu vermeiden, in der Hoffnung irgendwann in der Regierung und im Staat eine Veränderungsbereitschaft zu finden, um die Menschen von der Last der Ungleichheit und des Elend befreien und um uns die Gründe zu geben, die uns zu dem Schluss kommen lassen, dass die Waffen nicht mehr nötig sind.

Es ist unser größter Wunsch, den gleichen Wegen zu folgen, die uns früher oder später zu einem Kolumbien für alle führen, ein Kolumbien in Frieden.
Es lebe der V. Kongress der ELN, in ihrem 50. Geburtstag!
Für die Einheit, das Leben und den Frieden, wir werden siegen!

Sekretariat des Zentralen Generalstabs der FARC-EP
Berge von Kolumbien, 8. Januar 2015

06 Januar 2015

Edilson Romaña: Streitkräfte müssen Doktrin der Nationalen Sicherheit sein lassen

Interview mit Edilson Romaña, Mitglied des Generalstabs der FARC-EP und Teil des Untersuchungsausschussen der Friedensdelegation in Havanna

Romaña, bezeichnet als das „Gehirn der Entführungen und terroristischen Aktionen“ und eingeordnet von den offiziellen Medien „Hardliner der FARC-EP“ zu sein, jetzt Mitglied der Delegation für den Frieden in Havanna und aktuell Teil des so genannten Unterausschusses sagt uns heute seine Ansichten über den Konflikt und die Möglichkeiten des Friedens.

Die Realität zeigt uns einen Kolumbianer bäuerlicher Herkunft, der in den frühen 80er Jahren faranischer Guerillakämpfer wurde. Er, wie viele seiner Altersgenossen, hat die Verfolgung und Ermordung von Angehörigen in den Händen des offiziellen Paramilitarismus erlitten. Mindestens zwanzig seiner Verwandten wurden getötet und klar, in der vielen Zeit des Kampfes wurde er mehrmals mit schwierigen Situationen des Krieges konfrontiert. Heute, trotz der Verleumdungen des Establishments und der Mainstream-Presse, ist er ein prominenter politischer und militärischer Anführer.

1. Was brachte ihn dazu, ein Guerillakämpfer zu sein?

Es ist ein langer Prozess des Kampfes von meiner Jugend an in den Pionieren und dann in den Reihen der Kommunistischen Jugend, wo ich entsprach verschiedene Aufgaben zu erfüllen, wie ein Anführer bei Protesten der Bauern und um der Gewalt im Alto Ariari entgegenzutreten. Ab dann wurde es zu einer Verpflichtung zu kämpfen, das war schon immer eine Haltung der Widerstand gegen den Staatsterrorismus, ihre Morde, die Massaker, Plünderungen und ihr Handeln gegen das Volk.

2. Teilen Sie uns ein Ereignis mit, das ihr Leben geprägt hat...

In diesem langen Kampf sind viele feige vom Regime getötet worden, aber unzweifelhaft war der Tod des Genossen Jorge Briceño, feige getötet mit 60 Tonnen Explosivmaterial, eine schockierende und schmerzliche Tatsache.

3. Sie sind Teil des Untersuchungsausschusses. Was ist dort zu tun? Wie funktioniert es und warum?

Der Zentralstab hat eine große Gruppe von Kadern, Erfahrene, die das Land und die Realität des Krieges kennen, beauftragt, um die Kommission zu bilden, in welcher die Aufgaben, die wir erfüllen sollen, laufende Studien der politischen und militärischen Ereignisse erfordern die täglich auftreten und alternative Praktiken suchen, die zu einem Waffenstillstand und zur Niederlegung der Waffen führen könnten, als Aspekte der gegenseitigen Verpflichtung der Parteien. Die aufständische Bewegung und der Staat müssten aus der Politik den Einsatz von Waffen herausnehmen und insbesondere die Streitkräfte müssten ihre verfassungsmäßige Rolle der Verteidigung der Grenzen wieder aufnehmen, ohne der Doktrin der Nationalen Sicherheit und der Konzeption des Feindes.

In diesem arbeiten wir gemeinsam und einzeln, um später die Bewertungen aller Genossen zu sammeln und Schlussfolgerungen zu erreichen, die den Menschen zugutekommen. Die Idee ist, dass wir einen Waffenstillstand konkretisieren und in ihm eine lange Waffenruhe, um die Durchführung der Schlussvereinbarung zu ermöglichen.

4. Warum beharren die FARC-EP auf einen bilateralen Waffenstillstand? Würde es ihnen helfen? Ist es vorteilhaft?

Der bilaterale Waffenstillstand in diesem Moment, je nach dem Grad der Gespräche, ist eine Notwendigkeit und die Pflicht der Parteien. Erreichen würden wir damit, die Schmerzen des Krieges zu lindern und das beste Ambiente zu erzeugen, um fortzufahren. Das sollte kein Geiz sein, denn wenn wir über Frieden reden fangen wir mit etwas Wichtigem an, dass der Bevölkerung den Druck, und die Angst nimmt und ihnen Überzeugung gibt. Ein Waffenstillstand, wie es unser unvergessliche Kommandant Jacobo Arenas forderte, wäre ein großer Schritt für uns, eines Tages Frieden mit sozialer Gerechtigkeit zu erreichen und wir uns umarmen können, lachen und die Bitterkeit der Konfrontation hinter uns lassen. Ich habe die Gewissheit, dass dies möglich ist, wenn die Regierung den politischen Willen hat und die Mainstream-Medien, die dazu beitragen den Krieg anzuzetteln, die Versöhnung fördern.

02 Januar 2015

Waffenstillstand in Kolumbien bedroht

In einer Erklärung der FARC-EP zum Jahreswechsel machen sie auf die bedrohliche Situation der Gefährdung des von der FARC-EP ausgerufenen einseitigen und unbefristeten Waffenstillstandes aufmerksam. Geknüpft war der Waffenstillstand der Guerilla an die Bedingung, dass keine offensiven Militäroperationen gegen ihre Strukturen durchgeführt werden.

In ihrer Erklärung führt die FARC-EP aus, dass es in verschiedenen Regionen des Landes zu Militäroperationen kommt. Als Beispiele führt sie Berichte aus den Provinzen Cauca und Antioquia an, sowie militärische Aktionen in Gebieten, in denen ihre 6. Front, 18. Front, 34. Front und ihre 57. Front operieren.

Wenige Stunden nach der Freilassung des Soldaten Carlos Becerra Ojeda, der durch die 6. Front der FARC-EP gefangengenommen wurde, meldeten Guerilleros am 24. Dezember in verschiedenen Teilen ihres Einflussgebietes militärische Operationen durch die staatlichen Sicherheitskräfte. Ebenfalls zu den Weihnachtsfeiertagen kam es zur Absetzung von Kommandos von Soldaten und weiteren militärischen Bewegungen in verschiedenen Landesteilen. Nur durch das defensive Auftreten der Einheiten der FARC-EP kam es zu keinen Zusammenstößen.

In der Erklärung der FARC-EP werden die Öffentlichkeit und die den Waffenstillstand überwachenden politischen Organisationen auf die Provokationen hingewiesen, welche von den Truppenbewegungen und Landungen ausgehen. Damit soll die Konfrontation mit den Einheiten der FARC-EP gesucht werden, um später der Guerilla den Bruch des Waffenstillstandes anlasten zu können. Bisher verbleiben alle Einheiten der FARC-EP in einem defensiven Alarmzustand, die den Waffenstillstand nicht gefährden, so die Erklärung.

Unterdessen berichten kolumbianische Medien wie El Tiempo und Semana von Militäroperationen und der Gefangennahme eines führenden Mitgliedes der mobilen Kolonne Teófilo Forero der FARC-EP in der Region Huila. Nach mehr als 10-minütigen Gefechten wurde in der Nähe der Gemeinde Algeciras eine Führungsperson der Guerillaeinheit festgenommen. Die mobile Kolonne Teófilo Forero gilt als eine der effektivsten und kampfstärksten Einheiten der FARC-EP.

Unabhängige Medien wie Prensa Rural berichten außerdem von schweren Menschenrechtsverstößen des Militärs bei Aktionen der Luftwaffe gegen die Finca eines Bauern in der Gemeinde Uribe, Region Meta. So wurde die Behausung zu den Weihnachtstagen mehrmals getroffen und die vier dort lebenden Personen ernsthaft mit dem Leben bedroht. Schließlich mussten sie das Haus verlassen.

Die aufgezählten Ereignisse und die Erklärung der FARC-EP geben wieder, es um den Waffenstillstand und den Frieden bei Regierung und Militär steht. Schon im Voraus machte man deutlich, dass man wie gewohnt bei den staatlichen Sicherheitskräften agieren würde. Es bleibt abzuwarten, wie Bevölkerung und Guerilla für einen dauerhaften und sicheren Frieden überzeugt werden sollen, wenn das Militär weiterhin Militäroperationen im ganzen Land durchführt.

Kommuniqué in Spanisch
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