27 September 2014

Nationales Treffen für geschützte Agrarzonen

In der nördlichen kolumbianischen Provinz Norte de Santander fand letztes Wochenende das nationale Treffen der geschützten Agrarzonen. Diese bäuerlichen Agrarzonen sind das Produkt eines jahrzehntelangen Kampfes, in denen sich die Bauern eine besondere und geschützte Zone erstritten haben. Derzeit gibt es viele Regionen in Kolumbien, die für die Anerkennung als geschützte Agrarzonen kämpfen. 

Zwischen dem 18. und 21. September fand in der kleinen Stadt Tibú in Norte de Santander das vierte nationale Treffen der geschützten Agrarzonen (Zonas de Reserva Campesina) statt. Organisiert wurde das Treffen von der nationalen Vereinigung ANZORC, dem Zusammenschluss der geschützten Agrarzonen und derjenigen Regionen, die für eine Anerkennung kämpfen. Mehr als 8000 Personen haben an dem Treffen teilgenommen, was die Bedeutung für die Bauern und die kolumbianische Gesellschaft herausstreicht. Besucht wurde das Treffen auch von Studierenden, Akademikern, Politikern und vielen Vertretern der sozialen und politischen Bewegungen. Auch die aufständische Bewegung FARC-EP übermittelte eine Grußbotschaft an die Beteiligten. Bei dem Treffen geht es hauptsächlich um die Vernetzung der Bauern und der kolumbianischen Volksbewegung. Herausragende Themen waren der derzeitig in Kuba laufende Friedensprozess, die Umsetzung einer Landreform, die Zukunft der bäuerlichen Bewegung in Kolumbien und die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen.

Dabei verdeutlicht die Teilnehmerzahl den politischen und sozialen Stellenwert dieses Treffens. Die Beteiligung wuchs von 1000 im ersten Treffen in den folgenden auf 2150, 3800 und schließlich auf aktuell 8000. Die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen ist vor allem für die Bauern ein wesentlicher Bestandteil des politisch-sozialen Kampfes, denn die neoliberale Politik der Regierung, Freihandelsabkommen, die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der andauernde bewaffnete und soziale Konflikt auf dem Land haben das Leben der ländlichen Bevölkerung nachhaltig negativ beeinflusst. So sahen viele Teilnehmende dieses vierte Treffen auch als den Versuch, die Bauern der verschiedenen Landesteile zu einen. In diesem Sinne spielte der Multikulturalismus, das heißt die interkulturelle Arbeit zwischen kolumbianischen Bauern, Indigenen und Personen afrikanischer Herkunft, eine zentrale Rolle. Zu oft sorgten territoriale Streitigkeiten zwischen den ethnischen Gruppen und das wenige Verständnis für die verschiedenen Kulturen für Spannungen.

In den geschützten Agrarzonen haben die kolumbianischen Bauern endlich ein Instrument gefunden, um ihre Territorialität, Identität und Kultur bewahren zu können. Ein auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern und der jeweiligen Region abgestimmtes Wirtschafts- und Rechtssystem drückt die spezielle Art und Weise zum Leben der Bauern aus. Diese ist auf Solidarität und eine soziale Organisation ausgerichtet, in der die Politik von den Bauern selbst gestaltet wird. Die geschützten Agrarzonen stehen im Kontext zu den Regionen, in der die Guerilla FARC-EP präsent ist. Diese Zonen sind ein historischer Sieg der Bauernschaft um politische, soziale und wirtschaftliche Selbstbestimmung. Deshalb sind die Zonen auch von einer enormen Stigmatisierung als Widerstandsnester betroffen. Immer wieder kommt es zu Repressionen und Militärangriffen. Auch im Vorfeld des Treffens gab es Verhaftungen und Schikanen, wie zum Beispiel die Hinderung der Anreise von diversen Delegationen.

Innerhalb der von der FARC-EP und der Regierung Kolumbiens ausgehandelten integrativen Agrarreform spielen die geschützten Agrarzonen eine wesentliche Rolle zur Schaffung von Frieden und zur politischen Lösung des bewaffneten Konflikts. Dabei sind in den nachhaltigen Entwicklungsplänen der Zonen sind auch Themen wie öffentliche Dienstleistungen, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Kultur, Erholung, kollektive Produktion und Justiz zugegen. Eine wichtige Forderung der Bauern ist die Durchführung einer neuen Nationalversammlung als rechtliche Grundlage für einen sozialen Wandel. Festgeschrieben sind die geschützten Agrarzonen durch das Gesetz 160 von 1994, in der die ersten Zonen legalisiert wurden.

22 September 2014

Mit mehr Litern Blut erreicht man nicht den Frieden

Übersetzung eines Kommuniqué des Blockes Iván Ríos

Unsere Stärke ist fest entschlossen mit dem Wunsch nach Frieden, der sich in den Gesprächen konzentriert, die in Havanna stattfinden. Wir glauben, dass die soziale und politische Lösung des bewaffneten Konflikts, den Kolumbien erleidet, der einzig richtige Ausweg ist.

Seit dem die FARC-EP die Gespräche mit der derzeitigen Regierung begonnen haben, haben wir die Hoffnung ernährt, dass wir mit all den nationalen Mehrheiten, einen Friedenspakt zur Versöhnung und des Wiederaufbau des Landes auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit besiegeln. Wir haben uns strikt an die Befehle der verschiedenen Waffenruhen, die unsere nationale Führung erklärt hatte, gehalten und damit haben wir immer die Provokation durch das Militär in Kauf genommen. In der ersten Waffenruhe wurden in den frühen Stunden des ersten Januars 2013 durch eine Aktion der Luftwaffe 15 unserer Kämpfer, die wehrlos im Schlaf waren, kaltblütig und durch Verrat getötet und ihre Körper verstümmelt.

Am 31. Januar des gleichen Jahres und unter den gleichen Bedingungen und der gleichen kriminellen Form von Luftangriffen, wurden fünf Kämpfer und der Kommandant Jacobo Arango, Mitglied des Zentralen Generalstabs unserer Organisation, ermordet.

Seit der Annäherung mit der Regierung, um die formellen Gespräche zu beginnen, hat unsere Leitung die unpassende Situation reflektiert, unter dem Imperativ der bewaffneten Konfrontation zu verhandeln. Aber es setzte sich die perverse Formel von Präsident Santos durch mit der Zunahme von mehr Opfern des Konflikts und die Gespräche innerhalb der Dynamik des Krieges voranzutreiben. Unter diesen Bedingungen, die von der Regierung auferlegt werden, wird die Blutlache, die den bewaffneten Konflikt erzeugt von Tag zu Tag größer. Aber die Regierung, begleitet vom Chor der Medien der großen Informationskonzerne, verlangt täglich nach mehr Liter Blut, um mittels ihrer Gewaltmechanismen den Kampf gegen die Aufständischen „zu intensivieren und zu vertiefen“.

Aber ja, vor jeder militärische Reaktion auf den Aufstand, der Präsident oder sein geschwätziger Verteidigungsminister sind außer sich und erfinden neue Bedrohungen und Lügen und halten ihre Story aufrecht, dass der farianische Widerstand total geschwächt sei und das bei den Gesprächen unsere Kapitulation verhandelt wird.

Ihre Story wird überhaupt nicht verändert, wie bei dem, was da am 16. September dieses Jahres passiert ist bei einem kriegerischen Zwischenfall in der Gemeinde Puerto Libertador, in der Provinz Cordoba. Dort verlor eine Polizeieinheit ihre Waffen, die sie bei sich trugen und es wurden 7 ihrer Männer getötet und 8 weitere Männer wurden in der Auseinandersetzung verletzt. Die Absicht der Polizeistreife war ein Angriff auf Guerilla-Einheiten im oberen San Jorge. In Fällen wie diesen, werden die Lügen und Unwahrheiten lauter und stärker, wie jene, dass die Konfrontation der Guerilla-Einheiten von Banditen mit dem Namen Los Urabeños begleitet wurde.

Wir haben keine Partnerschaften mit Strukturen des Staatsterrors wie dem Usugas-Clan, wie von der Regierung und den Medien bezeichnet wird. Diese Aussagen der Regierung ähneln dem Spruch „Fangt den Dieb, schrie der Dieb.“ Die Allianzen dieser genannten paramilitärischen Gruppe sind die mit den Institutionen wie mit dem Militär und der Polizei, nicht mit den Aufständischen. Genauso wie der Kampf im Süden von Córdoba, es waren Guerilleros des Blocks Iván Ríos und sonst niemand. Außerdem erklären wir, dass der Kommandant Isaías Trujillo in keiner Bindung mit der para-institutionellen Bande steht. Die die seinen Namen kennen wissen, dass er keine familiäre Beziehung repräsentiert.

Da aktuell die Frage der Opfer in Havanna diskutiert wird, ist es Zeit, dringend die Umsetzung eines bilateralen Waffenstillstandes, als ein Teil der Achtung und Würde, die die Opfer auf ihren Schultern tragen, zu vollziehen, um die Blutung zu stoppen. Die Regierung kann nicht weiter die Opfer als politischem Pfand nutzen, die der Konflikt hervorbringt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und sich Vorteile zur Guerilla zu verschaffen. Wenn diese Dynamik bleibt, dann wird der Prozess torpediert und das ist das Mindeste, was sich das Land wünscht.

Zentraler Generalstab des Blockes Iván Ríos der FARC-EP

Berge von Kolumbien, 20. September 2014

Kommuniqué im Original

Kommuniqué auf Englisch 

17 September 2014

Rekrutierung Minderjähriger in der Armee

Der westliche Militärblock Comandante Alfonso Cano der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee (FARC-EP) teilt an die nationale und internationale Öffentlichkeit mit, dass die staatlichen Sicherheitskräfte in Form des Militärs kontinuierlich Minderjährige im bewaffneten Konflikt benutzen. Dies steht konträr den Vereinbarungen, Minderjährige und Kinder im bewaffneten Konflikt zu schützen.

Hauptsächlich werden die Minderjährigen vom Militär als Informanten eingesetzt. Sie werden durch das Militär geschult und sollen dann in die Guerilla infiltrier werden. Mit verabscheuungswürdigen Methoden, die sie entwickelt haben, werden die Kinder mit anspruchsvollen Missionen betraut, um die Guerilla zu bekämpfen. Von der Ortung der Position eines Lagers, bis zur Ermordung von Kommandierenden werden die Kinder eingesetzt. Ohne Frage hat dies Auswirkungen auf die Moral, Kultur und die soziale Situation der Kinder und deren Familien.  

Ein Fall ist der der jungen Indigenen Laura Casso aus dem Cauca, die mit 14 Jahren von den Militärs in der Basis Jambaló rekrutiert wurde, um zu töten. Mit 15 Jahren wurde sie in eine Einheit der Guerilla der FARC-EP infiltriert, um Lager ausfindig zu machen, Kriegsmaterial zu zerstören und Kommandierende zu töten. Das junge Mädchen wurde dabei entdeckt, als sie einen Teil ihrer Mission ausführen wollte. Dieses Beispiel zeigt die Doppelmoral der Regierung und ihrer staatlichen Sicherheitsorgane.

In einer humanitären Geste wurde Laura Casso an ihre Familie und eine staatliche Organisation zur Verteidigung der Menschenrechte und im Beisein eines Komitees des Internationalen Roten Kreuzes übergeben. Sie wurde in der FARC-EP gut behandelt und ist bei bester Gesundheit. 

13 September 2014

Aufständische für den Frieden

„Aufständische für den Frieden“ ist eine Dokumentation unter der Leitung von Guillermo Planel über die Friedensgespräche der FARC-EP und ihren Kampf für den Frieden in Kolumbien. In dem Doku-Film kommen verschiedene Vertreter der Friedensdelegation der FARC-EP zu Wort. Die Koproduktion ist auf Spanisch und dauert mehr als 82 Minuten.

Verlinkung zur Seite der Friedensdelegation

11 September 2014

Das Ziel Kolumbiens darf nicht der Krieg sein

Eine Botschaft für den Frieden und Versöhnung senden die FARC-EP an Kolumbien

„Das Ziel von Kolumbien darf nicht der des Krieges sein“. Mit diesem Satz des Kommandierenden Jacobo Arenas luden die FARC-EP das gesamte Land ein, um sich im Prozess für den Frieden zu vereinigen. Diese Botschaft wurde durch den Kommandierenden Iván Márquez aus dem Palast der Konventionen in Havanna gesendet, dort wo die Friedengespräche ihren Sitz haben.

In dem Dokument rufen die FARC speziell die sich als Feinde des Friedensprozesses sehenden auf, um nach Havanna zu kommen „und durch eine respektvolle Debatte von Ideen und Visionen des Landes Einverständnis zeigen, mit dem Ziel der Brüderlichkeit, welches unser gemeinsames Land verdient.“

Die Einladung soll sich auf „alle Personen, Kollektive, Kommissionen, Politiker, Beamte und Parlamentarier, Inhaber und Direktoren der Medien, an die Regierung der Vereinigten Staaten, Geschäftsleute und Banker, Akademiker, soziale Organisationen und politische Bewegungen“ erstrecken.

An diejenigen, „die sich nicht auf der Suche nach dem Frieden durch den Weg einer politischen Lösung verpflichtet fühlen. Um Animositäten abzulegen, um Misstrauen und Bedenken zu klären und die Bemühungen zu einen, dafür dass Kolumbien in Gegenwart und Zukunft ein Szenario des guten Lebens für alle ist, jenseits der ideologischen, politischen und aller anderen Unterschiede, da wir alle unseres Vaterlandes sind“, betonte die Botschaft erneut.

Aber es bezieht sich auch auf die Skeptiker des Prozesses, an diejenigen der Unwissenheit „oder an den unglückliche Fehler zu denken, dass die Probleme und sozialen Unbehaglichkeit gelöst werden können durch das Ertrinken der Heimat in Blut. Oder weil sie sich aus einer vergeblichen Laune heraus an der Verlängerung der Konfrontation festhalten, um damit ihre Verantwortung zu verstecken, weil sie das Land in die Hölle des Krieges, Ausplünderungen und Elend stießen.“

Der Anruf ist, die Gleichgültigkeit liegen zu lassen und nicht zu erlauben, dass die Möglichkeit den Konflikt zu lösen, der unser Land ausgeblutet hat, aus den Händen zu geben. „Es wäre töricht, unsere Kinder und künftige Generationen würden es uns nicht verzeihen“, betont er.

Der Frieden ist eine kollektive Konstruktion, in der die ganze Gesellschaft verpflichtet ist „einen Weg des Dialogs, den wir anstreben, zu führen bis zur Unterzeichnung einer endgültigen Einigung, der die Türen der nationalen Versöhnung und des Friedens öffnet“, bekräftigt er.

Am Ende machte Iván Márquez die Ankündigung der Präsentation eines Konzeptpapiers, das die Vision von der FARC-EP enthält, die Diskussion über das Problem der Opfer des Konfliktes, entsprechend dem fünften Punkt der Agenda, in Angriff zu nehmen. In dem Dokument entwickelt die FARC-EP die 10 mit der Regierung vereinbarten Prinzipien, um das Thema zu diskutieren, welches durch eine gemeinsame Erklärung (Nummer 37) am 6. Juli 2014 veröffentlicht wurde.  

Er sagte auch, dass in der Vorbereitung dieses Dokuments, die farianische Delegation „einen großen Aufwand gemacht hat, um die Visionen, Hoffnungen, Gefühle der vielen Menschen einfließen zu lassen, die sich vor kurzem in den Foren für die Opfer beteiligten, die in verschiedenen Teilen des Landes durchgeführt wurden und mit dem Nationalen Forum in der Stadt Cali endeten.“


09 September 2014

Hört Voz de la Resistencia!

In Zeiten wie diesen sind die Medien enorm wichtig für Informationen und zur Kommunikation mit der Außenwelt. So auch für die FARC-EP, die kolumbianische Guerilla, die seit mehreren Jahren auf verschiedenen medialen Wegen ihre Informations- und Kommunikationskultur betreibt. Kein Wunder also, dass die Medien und im Besonderen der Radiosender „Voz de la Resistencia – Die Stimme des Widerstandes“ der FARC-EP ein bevorzugtes Ziel der staatlichen Sicherheitskräfte sind. Die Bomben soll die Propaganda der Guerilla auslöschen, die die Bevölkerung mit einer anderen Sichtweise der politischen und sozialen Realität vertraut macht, während die staatlichen Monopole der Information wie RCN, Caracol oder El Tiempo gegen die Guerilla hetzen und ein neoliberales Kolumbien verkörpern. Von einer Medien- und Pressefreiheit kann in Kolumbien also nicht die Rede sein.

Bis Mitte der 1990er Jahre waren die medialen Möglichkeiten der FARC-EP sehr beschränkt. Es wurden zwar regelmäßig Bulletins und Zeitschriften, wie die Resistencia, herausgegeben, doch erst ab 1997/98 wurde auch die Form des Radios genutzt. So errichtete die FARC-EP ein bolivarisches Radio, einen Untergrundsender, der täglich für einige Stunden Programm aus den Bergen in verschiedene Landesteile sendete. Besonders im Norden in den Regionen Urabá und Antioqueño auf der Frequenz 105.9 FM, doch auch in der kolumbianischen Zentralkordillere und in Caquetá und Putumayo war und ist der Sender ein tagtägliches Medium.

Mit dem Sender informieren die FARC-EP nicht nur die Bevölkerung, sondern auch ihre Kämpfer und Kämpferinnen. Es werden Kommuniqués der Generalstäbe verlesen, über die Entwicklungen in den verschiedenen Landesteilen informiert, Nachrichten analysiert und politisch-kulturelle Programme kreiert. Die kleinen Radiosender senden meist von 5:30 Uhr bis 6:30 Uhr in der Früh, für eine Stunde am Mittag (13:00 bis 14:00 Uhr) und beenden ihr Tagesprogramm am Abend von 17:30 bis 19:30 Uhr. Oftmals werden nach wenigen Stunden oder spätestens nach einem Tag Ortswechsel vorgenommen, um die Ortung durch die staatlichen Sicherheitskräfte zu vermeiden. Das technische Equipment umfasst dabei nur wenige Rucksäcke einer kleinen Einheit, in der es Verantwortliche für das Programm, die Technik und vor allem für die Sicherheit der Guerilleros gibt.

Ein großer Bestandteil des Programms sind Dokumente und Kommuniqués der FARC-EP, sowie ihrer Organisationen wie dem Movimiento Bolivariano (Bolivarische Bewegung) und der Kommunistischen Untergrundpartei Kolumbiens (PCCC). Wie in der Geschichte der Guerilla haben auch spezielle Tage einen wichtigen Standpunkt im Programm. Dazu zählen der Gründungstag (27. Mai), der Tag des heroischen Guerilleros (8. Oktober), der Internationale Frauentag (8. März), der Internationale Tag der Arbeit (1. Mai) oder auch der Tag des Angriffs auf das Hauptquartier der FARC-EP (9. Dezember). Doch auch die interne Information, Verhaltensweisen und Regeln des Umgangs der Guerilla mit der Bevölkerung, werden regelmäßig für beide Seiten verlesen. Und zu allerletzt gibt es natürlich auch Musik der Guerilla. Heute, in den Zeiten des Internets, gibt es ein regelmäßiges Programm von Radio Bolivariano – Voz de la Resistencia, welches jederzeit an jedem Ort abrufbar ist und wie hier gerne weiter empfehlen.

Hört Voz de la Resistencia! Für die Kontrainformation!


07 September 2014

Frauen in den Spezialkräften der FARC-EP

Kurzdokumentation (Spanisch – 5:20 Minuten) eines Kampftrainings der Ausbildungsschule Efraín Guzmán (ehemaliger Mitbegründer der Guerilla und Mitglied des Sekretariats der FARC-EP) von Guerilleros und Guerilleras des militärischen Blocks Martín Caballero, die zeigen soll, dass auch zahlreiche Frauen an den Ausbildungskursen der Guerilla und Spezialkräfte teilnehmen.

Dokumentation vom Bolivarischen Sender „Voz de la Resistencia“ – Stimme des Widerstandes


02 September 2014

FARC-EP werden sich Militärs nicht unterordnen

Die FARC-EP haben in zahlreichen Bekundungen und Kommuniqués ihren Unmut über das Vorpreschen der Regierung unter Juan Manuel Santos zur Bildung eines militärischen Übergangskommandos kundgetan. Sie verstehen dieses Konstrukt als ein Unterordnen der aufständischen Bewegung unter den der staatlichen Sicherheitskräfte. Dieser Punkt ist nicht akzeptabel für die FARC-EP, so der Kommandierende und Verhandlungsführer der Delegation der FARC-EP, Iván Márquez. „Die Gespräche entwickeln sich zwischen zwei gleichen Parteien, wo es keine Gewinner oder Verlierer gibt.“ Der Punkt zur Bildung eines militärischen Übergangskommandos ist allein auf die Initiative der Regierung angeregt worden.

Im Gegenteil dazu hatte Pablo Catatumbo vorgeschlagen, ein „Guerilla-Kommando der Normalisierung“ zu bilden. Darin sollte unter anderem die Rolle der Streitkräfte und ihre verfassungsgemäße Rolle und die Verteidigung der nationalen Würde und in ihren Grenzen analysiert werden. Zusätzlich sollte ergründet werden, wie die Anti-Guerillaeinheiten der Armee im ganzen Land demobilisiert werden können, da es für sie im Falle eines Friedensvertrages keine Notwendigkeit mehr geben würde. In den Erklärungen der Guerilla heißt es, mit dem militärischen Übergangskommando versuche die Regierung die Punkte der Allgemeinen Vereinbarung zwischen Regierung und FARC-EP zu umgehen und sich nur darauf zu konzentrieren, dass es einen Waffenstillstand und eine Waffenabgabe seitens der Guerilla gibt. Der Friedensprozess müsse jedoch integral und simultan verlaufen und dürfe sich nicht nur auf eine faktische militärische Niederlage der Guerilla beziehen.

Die FARC-EP hatte ebenfalls vorgeschlagen, für die Schaffung einer Kommission zur Untersuchung des paramilitärischen Phänomens zu sorgen. Die Welt solle wissen, warum der Paramilitarismus mit all seinen Erscheinungsformen, wie seine Entwicklung war, wie er operierte, gefördert und finanziert wurde. Zudem sind Teile des Phänomens noch am Leben und müssten untersucht werden. Die Kommission sollte sich aus nationalen und internationalen Persönlichkeiten zusammensetzen. Die Reaktion der FARC-EP bezieht sich auf die jüngsten Äußerungen von Präsident Juan Manuel Santos, der sagte, dass die Streitkräfte mit der Sicherstellung der „Demobilisierung“ und „Entwaffnung“ der Aufständischen beauftragt seien. Eine Reform der staatlichen Sicherheitskräfte hingegen sei nicht verhandelbar, so der Präsident.

Erklärungen der FARC-EP auf Spanisch