In der nördlichen kolumbianischen Provinz Norte de Santander fand letztes Wochenende das nationale Treffen der geschützten Agrarzonen. Diese bäuerlichen Agrarzonen sind das Produkt eines jahrzehntelangen Kampfes, in denen sich die Bauern eine besondere und geschützte Zone erstritten haben. Derzeit gibt es viele Regionen in Kolumbien, die für die Anerkennung als geschützte Agrarzonen kämpfen.
Zwischen dem 18. und 21. September fand in der kleinen Stadt Tibú in Norte de Santander das vierte nationale Treffen der geschützten Agrarzonen (Zonas de Reserva Campesina) statt. Organisiert wurde das Treffen von der nationalen Vereinigung ANZORC, dem Zusammenschluss der geschützten Agrarzonen und derjenigen Regionen, die für eine Anerkennung kämpfen. Mehr als 8000 Personen haben an dem Treffen teilgenommen, was die Bedeutung für die Bauern und die kolumbianische Gesellschaft herausstreicht. Besucht wurde das Treffen auch von Studierenden, Akademikern, Politikern und vielen Vertretern der sozialen und politischen Bewegungen. Auch die aufständische Bewegung FARC-EP übermittelte eine Grußbotschaft an die Beteiligten. Bei dem Treffen geht es hauptsächlich um die Vernetzung der Bauern und der kolumbianischen Volksbewegung. Herausragende Themen waren der derzeitig in Kuba laufende Friedensprozess, die Umsetzung einer Landreform, die Zukunft der bäuerlichen Bewegung in Kolumbien und die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen.
Dabei verdeutlicht die Teilnehmerzahl den politischen und sozialen Stellenwert dieses Treffens. Die Beteiligung wuchs von 1000 im ersten Treffen in den folgenden auf 2150, 3800 und schließlich auf aktuell 8000. Die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen ist vor allem für die Bauern ein wesentlicher Bestandteil des politisch-sozialen Kampfes, denn die neoliberale Politik der Regierung, Freihandelsabkommen, die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der andauernde bewaffnete und soziale Konflikt auf dem Land haben das Leben der ländlichen Bevölkerung nachhaltig negativ beeinflusst. So sahen viele Teilnehmende dieses vierte Treffen auch als den Versuch, die Bauern der verschiedenen Landesteile zu einen. In diesem Sinne spielte der Multikulturalismus, das heißt die interkulturelle Arbeit zwischen kolumbianischen Bauern, Indigenen und Personen afrikanischer Herkunft, eine zentrale Rolle. Zu oft sorgten territoriale Streitigkeiten zwischen den ethnischen Gruppen und das wenige Verständnis für die verschiedenen Kulturen für Spannungen.
In den geschützten Agrarzonen haben die kolumbianischen Bauern endlich ein Instrument gefunden, um ihre Territorialität, Identität und Kultur bewahren zu können. Ein auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern und der jeweiligen Region abgestimmtes Wirtschafts- und Rechtssystem drückt die spezielle Art und Weise zum Leben der Bauern aus. Diese ist auf Solidarität und eine soziale Organisation ausgerichtet, in der die Politik von den Bauern selbst gestaltet wird. Die geschützten Agrarzonen stehen im Kontext zu den Regionen, in der die Guerilla FARC-EP präsent ist. Diese Zonen sind ein historischer Sieg der Bauernschaft um politische, soziale und wirtschaftliche Selbstbestimmung. Deshalb sind die Zonen auch von einer enormen Stigmatisierung als Widerstandsnester betroffen. Immer wieder kommt es zu Repressionen und Militärangriffen. Auch im Vorfeld des Treffens gab es Verhaftungen und Schikanen, wie zum Beispiel die Hinderung der Anreise von diversen Delegationen.
Innerhalb der von der FARC-EP und der Regierung Kolumbiens ausgehandelten integrativen Agrarreform spielen die geschützten Agrarzonen eine wesentliche Rolle zur Schaffung von Frieden und zur politischen Lösung des bewaffneten Konflikts. Dabei sind in den nachhaltigen Entwicklungsplänen der Zonen sind auch Themen wie öffentliche Dienstleistungen, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Kultur, Erholung, kollektive Produktion und Justiz zugegen. Eine wichtige Forderung der Bauern ist die Durchführung einer neuen Nationalversammlung als rechtliche Grundlage für einen sozialen Wandel. Festgeschrieben sind die geschützten Agrarzonen durch das Gesetz 160 von 1994, in der die ersten Zonen legalisiert wurden.
Zwischen dem 18. und 21. September fand in der kleinen Stadt Tibú in Norte de Santander das vierte nationale Treffen der geschützten Agrarzonen (Zonas de Reserva Campesina) statt. Organisiert wurde das Treffen von der nationalen Vereinigung ANZORC, dem Zusammenschluss der geschützten Agrarzonen und derjenigen Regionen, die für eine Anerkennung kämpfen. Mehr als 8000 Personen haben an dem Treffen teilgenommen, was die Bedeutung für die Bauern und die kolumbianische Gesellschaft herausstreicht. Besucht wurde das Treffen auch von Studierenden, Akademikern, Politikern und vielen Vertretern der sozialen und politischen Bewegungen. Auch die aufständische Bewegung FARC-EP übermittelte eine Grußbotschaft an die Beteiligten. Bei dem Treffen geht es hauptsächlich um die Vernetzung der Bauern und der kolumbianischen Volksbewegung. Herausragende Themen waren der derzeitig in Kuba laufende Friedensprozess, die Umsetzung einer Landreform, die Zukunft der bäuerlichen Bewegung in Kolumbien und die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen.
Dabei verdeutlicht die Teilnehmerzahl den politischen und sozialen Stellenwert dieses Treffens. Die Beteiligung wuchs von 1000 im ersten Treffen in den folgenden auf 2150, 3800 und schließlich auf aktuell 8000. Die Schaffung neuer geschützter Agrarzonen ist vor allem für die Bauern ein wesentlicher Bestandteil des politisch-sozialen Kampfes, denn die neoliberale Politik der Regierung, Freihandelsabkommen, die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der andauernde bewaffnete und soziale Konflikt auf dem Land haben das Leben der ländlichen Bevölkerung nachhaltig negativ beeinflusst. So sahen viele Teilnehmende dieses vierte Treffen auch als den Versuch, die Bauern der verschiedenen Landesteile zu einen. In diesem Sinne spielte der Multikulturalismus, das heißt die interkulturelle Arbeit zwischen kolumbianischen Bauern, Indigenen und Personen afrikanischer Herkunft, eine zentrale Rolle. Zu oft sorgten territoriale Streitigkeiten zwischen den ethnischen Gruppen und das wenige Verständnis für die verschiedenen Kulturen für Spannungen.
In den geschützten Agrarzonen haben die kolumbianischen Bauern endlich ein Instrument gefunden, um ihre Territorialität, Identität und Kultur bewahren zu können. Ein auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern und der jeweiligen Region abgestimmtes Wirtschafts- und Rechtssystem drückt die spezielle Art und Weise zum Leben der Bauern aus. Diese ist auf Solidarität und eine soziale Organisation ausgerichtet, in der die Politik von den Bauern selbst gestaltet wird. Die geschützten Agrarzonen stehen im Kontext zu den Regionen, in der die Guerilla FARC-EP präsent ist. Diese Zonen sind ein historischer Sieg der Bauernschaft um politische, soziale und wirtschaftliche Selbstbestimmung. Deshalb sind die Zonen auch von einer enormen Stigmatisierung als Widerstandsnester betroffen. Immer wieder kommt es zu Repressionen und Militärangriffen. Auch im Vorfeld des Treffens gab es Verhaftungen und Schikanen, wie zum Beispiel die Hinderung der Anreise von diversen Delegationen.
Innerhalb der von der FARC-EP und der Regierung Kolumbiens ausgehandelten integrativen Agrarreform spielen die geschützten Agrarzonen eine wesentliche Rolle zur Schaffung von Frieden und zur politischen Lösung des bewaffneten Konflikts. Dabei sind in den nachhaltigen Entwicklungsplänen der Zonen sind auch Themen wie öffentliche Dienstleistungen, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Kultur, Erholung, kollektive Produktion und Justiz zugegen. Eine wichtige Forderung der Bauern ist die Durchführung einer neuen Nationalversammlung als rechtliche Grundlage für einen sozialen Wandel. Festgeschrieben sind die geschützten Agrarzonen durch das Gesetz 160 von 1994, in der die ersten Zonen legalisiert wurden.