21 Juli 2013

Schwere Kämpfe und Gefangennahme US-Bürger



Bei Kämpfen an diesem Wochenende sind mehr als 20 Soldaten und eine unbestimmte Anzahl Guerilleros getötet worden. Die folgenschwersten Gefechte ereigneten sich dabei am Sonnabend, dem Nationalfeiertag Kolumbiens, in Fortul, welches in der Region Arauca liegt. Bei den Kämpfen zwischen der 10. Kampffront der FARC-EP und dem 14. Bataillon der 18. Brigade der Armee sind mindestens 17 Soldaten gestorben. Auch wenn zur Zeit die Untersuchungen anhalten und die Informationen noch sehr unzureichend sind, gibt es weitere Verletzte Soldaten und auch Spekulationen über die Gefangennahme weiterer durch die Guerilla. Arauca gilt als eine der Hochburgen der Guerilla, in der es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen staatlichen Sicherheitskräften und der Guerillabewegung kommt.

Ebenfalls am Sonnabend kam es zu einem Angriff von Einheiten des militärischen Südblocks der FARC-EP auf die Armee in El Doncello in der Provinz Caquetá. Auch hier dringen staatliche Sicherheitskräfte immer wieder in die von der FARC-EP kontrollierten Gebiete ein, um angeblich die subversiven Kräfte zu vertreiben und die Bevölkerung zu schützen. Doch diese Militäroperationen führen zu Angst, Bedrohungen und Vertreibungen bei der lokalen Bevölkerung, die die Armee sowie die Polizei als Fremde und Besatzung aufgrund ihres Verhaltens ansieht. Bei den Gefechten wurden vier Soldaten getötet und weitere verletzt.

Am Wochenende wurde auch die Gefangennahme eines US-amerikanischen Staatsbürgers durch die FARC-EP bekannt. Laut einem Kommuniqué des Sekretariats des Zentralen Generalstabs der FARC-EP wurde der Soldat Kevin Scott Sutay am 20. Juni dieses Jahres von Einheiten der FARC-EP in der Gemeinde El Retorno in der Provinz San José del Guaviare festgenommen. In dem Kommuniqué heißt es, dass der US-Amerikaner nach seiner eigenen Aussage vom 17. November 2009 bis zum 22. März 2013 Mitglied der US-amerikanischen Streitkräfte war und zwischen 2010 und 2011 in Afghanistan  im Einsatz war. Dort war er als Anti-Sprengstoffexperte eingesetzt und spezialisiert auf Minenräumung. Doch was macht ein US-amerikanischer Staatsbürger und Minenexperte in San José del Guaviare, wenn er aktuell nicht mehr bei der Armee ist, er sich aber in einer Region bewegt, wo es viele Minenfelder, eine große US-Militärbasis und mehrere Armeeeinheiten und Anti-Drogeneinheiten der Polizei gibt?

Es ist kein Geheimnis, dass das US-Militär in Kolumbien Einsätze durchführt. Rund 2000 US-Beamte und Soldaten sind in sieben verschiedenen Basen in Kolumbien tätig und führen unter anderem Einsätze zur Aufstandsbekämpfung durch. In dem Kommuniqué kündigen die FARC-EP die Freilassung des Soldaten an eine humanitäre Kommission unter der Führung der Senatorin Piedad Córdoba an. Immer wieder werden gefangengenommene Mitglieder der staatlichen Sicherheitsorgane an humanitäre Kommissionen freigelassen, während Tausende Guerilleros in den kolumbianischen Gefängnissen keinen Rechtsstatus als Kriegsgefangene besitzen und ein menschenunwürdiges Dasein fristen.