An diesem Wochenende bekräftigte die Friedensdelegation der
FARC-EP in Havanna ihren Vorschlag zur Klärung der Wahrheit der Geschichte des
kolumbianischen Konflikts mittels einer Initiative, die nicht von der Regierung,
sondern vor allem von verschiedenen sozialen Bewegungen des Landes unterstützt
wird. Für die Guerilla ist klar, dass die Grundlagen für einen stabilen und
dauerhaften Frieden nur durch eine Annäherung an die historischen Bedingungen,
die zu den Konflikten geführt haben, geschaffen werden.
Jesús Santrich trat am Sonnabend vor die Presse und
erklärte im Namen der FARC-EP, dass mit dieser Wahrheitskommission die Rechte
der Opfer anerkannt und gestärkt sowie die verantwortlichen Akteure für den
Konflikt benannt werden sollen. Die aufständische Organisation sagte, dass diejenigen,
die in den Konflikt verwickelt sind ihre Verantwortung erkennen und sich bei
der Gesellschaft für den Schaden entschuldigen müssen.
Die Wahrheitskommission sei wichtig, um die historische
Darstellung mit ihren politischen Auswirkungen zu untersuchen und das die
Kommission einen Beitrag zu Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und den Garantien
der Nichtwiederholung für die Opfer leisten kann. Nach den Überlegungen der
Guerilla sind nicht allein die Kämpfer der Guerilla oder des Militärs für die
Gewalt verantwortlich, sondern die politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Akteure, einschließlich der transnationalen Wirtschaftsmächte, steuern den
Konflikt.
Die Erklärung der FARC-EP kommt zu einem Zeitpunkt,
bei dem der fünfte Punkt der Agenda der Friedensgespräche, die Anerkennung und
Entschädigung der Opfer, näher rückt. Außerdem fand am Wochenende in Bogotá ein
internationales Forum der Opfer der staatlichen Verbrechen statt.