Seit mehr als drei Jahren arbeitet das
Solidaritätskollektiv Kolumbieninfo und veröffentlichte in diesem Zeitraum 250
Beiträge über die politische und soziale Situation in Kolumbien sowie über die
aufständische Bewegung FARC-EP.
Wir verstehen uns als politische und solidarische
Menschen, die sich in kritischer, aber doch parteiischer Art und Weise,
solidarisch mit dem Kampf der aufständischen Bewegung für Frieden, soziale
Gerechtigkeit und ein neues Kolumbien zeigen.
Durante
más de tres año esta trabajando el red de solidaridad Kolumbieninfo y publicó
en este período 250 artículos sobre la situación política y social en Colombia,
así como el movimiento insurgente de las FARC-EP.
Nos
consideramos como personas políticas y solidarias en forma crítica pero
partidista para mostrar nuesta solidaridad con la lucha del movimiento
insurgente, la paz, la justicia social y una Nueva Colombia.
Die Wurzeln des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien
liegen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich die Oligarchien des Landes
in zwei konkurrierenden Parteien, der liberalen und der konservativen
konzentrierten und sie die Parteien als Schaltzentralen für ihre politischen
und wirtschaftlichen Interessen nutzten. Divergenzen in den Interessen wurden
von der Oligarchie auf kriegerischem Wege und auf dem Rücken der Bevölkerung
ausgetragen. In den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden neue
politische Bewegungen, die die monopolistische Rolle der Oligarchie in Frage
stellten: Es entstanden die ersten Gewerkschaften und auf dem Land begannen die
Kleinbauern und Landarbeiter mit Protesten gegen die ungerechte Landverteilung
und ihre Arbeits- und Lebensbedingungen. Ab 1948 wütete in Kolumbien die
Violencia, eine Phase der Gewalt, die ihre Hauptursachen in den Elitenkämpfe
innerhalb der Oligarchie um Politik und Wirtschaft sowie in der ungeklärten
sozialen Frage zu liegen hatte.
Die Bauern suchten in den entlegenen Gebieten, in den
zentralen und östlichen Kordilleren, Schutz und bildeten ein Netz von
Selbstverwaltung und Selbstverteidigung. Dabei wurden sie von der
Kommunistischen Partei Kolumbiens unterstützt. Um ihr Herrschaftsmonopol
wiederherzustellen, versuchte der Diktator Rojas Pinilla und später die beiden
traditionellen Parteien der Oligarchie, nun zusammengeschlossen in der Frente
Nacional (Nationale Front), die Selbstverwaltungsgebiete der Bauern militärisch
zu zerstören. Die Bauern, seit Jahrzehnten unter Repression und Verfolgung lebend,
bildeten nun aus den losen Selbstverteidigungsverbänden eine schlagkräftige
Guerilla mit dem Ziel, für Frieden, soziale Gerechtigkeit und ein neues
Kolumbien zu kämpfen. Die FARC-EP war entstanden und mit ihr eine über 50 Jahre
alte Tradition des Widerstandes gegen die Oligarchie und ihre Repression.
Mit den Jahren entstand auch in Europa eine
Solidaritätsbewegung der FARC-EP die ihre Arbeit im Kontext des Entstehens der
Internationalen Kommission der FARC-EP in den 1990er Jahren begann. Höhepunkte der
Solidaritätsarbeit waren der Friedensprozess zwischen der Regierung und der
aufständischen Bewegung 1999-2002. In jenem Zeitraum wurde die Resistencia
International, die Zeitschrift des Sekretariats der Guerilla, auch in deutscher
Sprache publiziert. Mit der Ächtung und Verfolgung der Guerilla als
terroristische Organisation erhielt die Solidaritätsarbeit und die Arbeit der
Internationalen Kommission der FARC-EP einen schweren Schlag. Die Streichung
der Guerilla aus der sogenannten „schwarzen Liste“ stellte ein Hauptanliegen
dar.
Doch der Kriminalisierung und Delegitimierung zum Trotz, ließ
sich die Solidaritätsbewegung nicht einschüchtern. Immer wieder fanden
Infoveranstaltungen im Zuge der militärischen Aufrüstung des sogenannten „Plan
Colombia“ statt, wurde die politische Gewalt und Unterdrückung der Linken
thematisiert sowie über den politisch-militärischen Kampf in Kolumbien
diskutiert. Ende der 2000er Jahre baute die Guerilla ihre politischen und
militärischen Fähigkeiten aus und konzentrierte viele Kräfte in die politische
Arbeit mit den sozialen und politischen Bewegungen. Heute ist die Guerilla,
nach einer Schwäche im Zuge der weitreichenden (Para-)Militarisierung, wieder
mitten in der Gesellschaft angekommen. Davon zeugen die zahlreichen sozialen
Proteste, aber auch der Friedensprozess in Kuba.
Das Kollektiv Kolumbieninfo griff diese neue Phase auf
und versuchte, nach einer etwas ruhigen Zeit der Solidaritätsarbeit, mittels
Nachrichten über die soziale und politische Situation sowohl in Kolumbien, als
auch generell der FARC-EP, zu informieren. In der europäischen Linken ist der
bewaffnete und soziale Konflikt in Kolumbien wieder präsent. Vorurteile,
geschürt durch die Massenmedien und gezielte Propaganda der kapitalistischen
Regierungen, konnten abgebaut werden. Und darin liegt auch eine der
Hauptaufgaben: Eine Gegeninformation zu dem rechten Mainstream darzustellen,
der versucht, der Guerilla die politische Legitimation abzusprechen und
jeglichen sozialen Protest gegen die neoliberale Politik zu kriminalisieren. Das
Kolumbieninfo mit der Gegeninformation richtig liegt, zeigt sich in den
zahlreichen Meldungen die das Kollektiv bekommt. Natürlich ist jegliche
Unterstützung willkommen, damit auch noch weitere 250 Beiträge entstehen…
Venceremos – Wir werden siegen!
Raus aus der schwarzen Liste!
Für ein neues Kolumbien!