Am heutigen Samstag haben sich FARC-EP und kolumbianische
Regierung auf eine weitere Zusammenarbeit bezüglich des Punktes der Opfer im
Konflikt geeinigt. Dabei vereinbarten beide Seiten 10 Punkte für die weiteren
Gespräche. Als wichtige Punkte erklärten sie dabei, eine Delegation von Opfern
zu empfangen um mit ihren Vorschlägen zu arbeiten. Auch eine Wahrheitskommission,
die sich mit der Geschichte der Opfer und des Konfliktes im Allgemeinen
auseinandersetzen soll, wird gebildet werden.
Wie schon in früheren Punkten der Agenda werden wieder
Foren zur breiten Partizipation der Gesellschaft gebildet. Drei Regionalforen
sollen ab Juli in Villavicencio, Barrancabermeja und Barranquilla und ein
nationales Forum in Cali stattfinden. In bekannter Weise werden diese Foren von
den Vereinten Nationen und der Nationalen Universität Kolumbiens betreut. „Wir
bereiten die ersten Schritte vor in einem Land voller Schwierigkeiten, großer
Missverständnisse, Ignoranz der Geschichte, Herkunft, Ursachen, Entwicklungen
und beteiligter Akteure im längsten internen Konflikt auf dem Kontinent“, sagte
Iván Márquez, Chef der Friedensdelegation der FARC-EP in Havanna.
Weitere Punkte neben der Anerkennung der Opfer und
ihrer Teilhabe an den Gesprächen ist die Anerkennung der Verantwortlichkeit, die
Wiedergutmachung, der Schutz der Opfer sowie die Garantie universeller Rechte
für die Opfer des Konfliktes. Die Bekanntmachung von Guerilla und
kolumbianischer Regierung gilt als enormer Meilenstein in der Geschichte des
bewaffneten Konflikts und ihrer zahlreichen Friedensprozesse. Seit vergangener
Woche wird in Havanna der Punkt der Opfer diskutiert. In der Vergangenheit hat
die FARC-EP in den Gesprächen und in verschiedenen Gesten ihre Haltung und den
politischen Willen zur Beendigung des Konfliktes ausgedrückt.