02 August 2014

Über der jüngsten einseitigen Waffenstillstand

Kommentare von Guerilleros aus verschiedenen Kampfstrukturen der FARC-EP über den jüngsten einseitigen Waffenstillstand seitens der Guerilla und ihre Erfahrungen mit den militärischen Aggressionen in dieser Zeit.

Juan Carlos, Columna Mariscal Sucre, Nariño:
Kaum wurde der einseitige Waffenstillstand erklärt, da verstärkte der Feind die Operationen, begleitet von Überläufern als Führer der Patrouillen. Sie drangen in der Nacht von den Wegen her ein. Tagsüber verstecken sie sich in den Bergen, um die Erkennung von Zivilisten zu vermeiden. Während einige Patrouillen vorrückten, sicherten andere strategische Positionen ab in den Regionen, wo sie bisher noch nicht präsent gewesen waren. Vorgestern Nacht und gestern Nacht gab es Hubschrauberüberflüge um Zehn Uhr in der Nacht.

Zu den Kämpfen während der Waffenruhe: Wir haben versucht den Operationen auszuweichen, aber zuletzt haben sie uns zu allen Seiten eingeengt. Am 22. Juni eines unserer Kommandos wurde in einem Lager überrascht, wo sie die Nacht über verbrachten. Sie konnten den Kampf nicht mehr entgehen, musste kämpfen, um sich zu entfernen. Am nächsten Tag kehrten sie wieder zurück, trafen aufeinander und sie mussten wieder reagieren. Am 26. Juni rückte eine weitere Patrouille aus und wurde überraschte ein Kommando, die sich in einer Vorhut befand. Sie musste kämpfen, so dass es möglich war sich zu entfernen. In diesem Sinne sagen wir, dass es Selbstverteidigung ist. Wir sind uns klar über die Befehle des Sekretariats, aber uns blieb nichts anderes übrig.


Gustavo, Columna Mariscal Sucre, Nariño:
In diesem Sinne verstärkte sich der Feind ab dem 28. Juni in allen Gemeinden und die Marine, mit Schiffen und Piranha-Booten, sowie begleitet von Hubschraubern, begann in die Flüsse vorzudringen. Am 30. Juni gegen Nachmittag kam es zum Kampf mit einem Militärschiff und 6 Piranha-Booten, die den Fluss Patía hinauffuhren. Es kamen Hubschrauber um sie zu unterstützen und das Militärschiff und die Piranhas kehrten um.

Leonel, Columna Gabriel Galvis, Cauca:
Der Kommandant der Operation Apollo gab eine Falschmeldung und sagte, dass die Kolonne Galvis eine Autobombe in Miranda platziert hätte. Das ist falsch. Wir wissen nicht, wo diese Version herkam.


Joaco, Bloque Sur:
Die Angriffe der 15. Kampffront auf die Polizeistation von Solano während der von uns erklärten einseitigen Waffenruhe sind eine ungeheuerliche Lüge. Das ist nie passiert. Während der ersten Waffenruhe selbst gab es Zusammenstöße, weil während das Sekretariat die einseitige Waffenruhe ankündigte sich einige Patrouillen an festen Orten aufhielten, ohne den Willen offensiv zu werden, sie aber sich zu Orten bewegten, an denen sich einige Einheiten der Kampfront in einer offenen Provokation befanden. Man stieß mit ihnen zusammen und beendete dies.


Román, 18 Frente:
Ich weiß nicht, ob diese Daten verwendet werden können, um zu sehen was kann getan werden kann, um in Havanna die Armee für den Tod des Kameraden Pino anzuklagen. Es stellte sich heraus, dass er lebend festgenommen und anschließend getötet wurde. Aber zuvor wurde er gefoltert, sie hinterließen ihn wie ein Fisch: Beine, Arme, Unterleib, alles geritzt wie mit einem Messer. Hier haben wir die Aufzeichnung der Arpías (Kampfhubschrauber), die beweisen, dass er lebend festgenommen wurde. Darüber hinaus stahlen sie Schmuck aus seiner Wohnung und töteten einen Hund.


Villa, Frente 33, Norte de Santander:
Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass, während wir uns in der Waffenruhe befunden hätten, die nicht nur die Wahlen ohne Unterbrechung erlaubten, sondern auch den Soldaten eine Ruhe beschert hätte, um die Weltmeisterschaft in ihren Militärbasen und Zuhause sehen zu können, genauso wie die Bevölkerung, die Regierung stattdessen in ihrem Eifer der militärischen Siege eine Offensive entfaltete, in der viele Soldaten getötet und verwundet wurden und die den Frieden der Menschen in den Regionen unterbrach. Der Präsident und die militärische Führung genießen die Weltmeisterschaft und machen Prognosen; die unteren Offiziere pflügen den Dschungel um, schlafen im Freien, dem harten Gelände und dem Wetter ausgesetzt, als eine Antwort auf eine Guerilla, die sich nicht in der Offensive befindet, sondern nur verteidigt.